Raumfahrt Wind verzögert Verladen von Ariane-6-Oberstufe
Im Sommer soll die neue europäische Trägerrakete Ariane 6 ihren Erstflug absolvieren. Wegen starken Windes wurde das Verladen der ersten Stufe, die ins All fliegen soll, zunächst verschoben.
Bremen - Das Verladen der ersten Oberstufe der europäischen Trägerrakete Ariane 6, die ins All fliegen soll, ist aufgrund von starkem Wind verschoben worden. Der Vorgang soll am Dienstag in Bremen nachgeholt werden. Bis Ende Februar werde die Raketenstufe den Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana erreichen, sagte am Montag der Deutschland-Chef des Raumfahrtkonzerns ArianeGroup, Pierre Godart. „Bremen liefert, Deutschland liefert“, sagte Godart.
Die Wettbewerbsfähigkeit werde mit der Ariane 6 gesteigert, sagte das Vorstandsmitglied beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Walther Pelzer. Bremens Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) sagte, man brauche eine Erfolgsstory der Ariane 6. „Wir wissen alle, wir stehen da ein bisschen unter Druck.“
Die Oberstufe wird im Bremer Werk der ArianeGroup montiert. Dort werden die Tanks mit dem Triebwerk „Vinci“ zusammengefügt. Die Ariane 6 ist das Nachfolgemodell der Ariane 5, die zwischen 1996 und 2023 startete. Die Ariane 6 soll Lasten wie Satelliten kommerzieller und öffentlicher Auftraggeber ins All befördern. Ihr Erstflug wird zwischen dem 15. Juni und dem 31. Juli erwartet.
Transportiert wird die Oberstufe nach Südamerika vom Segelfrachter „Canopée“. Das Schiff verkehrt zwischen den Häfen von Bremen, Rotterdam, Le Havre, Bordeaux und Pariacabo am Raumfahrtbahnhof. Die „Canopée“ soll mit einer Fahrt alle Raketenstufen befördern.