Willi Sitte Willi Sitte: Drei Gemälde als Bezahlung für Swimmingpool
Halle/MZ. - Unbestritten ist, dass Willi Steffek auf SittesAnwesen in der Frohen Zukunft 1993 einen viermal acht Meter großen Pool bauen ließ. "Versehenimmerhin mit einer Gegenstrom-Schwimm-Anlageund einer Rolladen-Abdeckung", so der 56-jährigeUnternehmer, der im Gegensatz zu Sitte persönlichvor Gericht erschienen war.
Beglichen werden sollte die Rechnung nichtin Geldform. "Willi Sitte wollte mir dafürGemälde überlassen", sagt Steffek. Er habein dieses Kompensationsgeschäft volles Vertrauengehabt. "Schon zu DDR-Zeiten hat Sitte beimir mit seinen Bildern bezahlt." Seinerzeithabe er dem Künstler zum Beispiel ein 5000Mark teures Solarium besorgt, so der Bäder-Bauer.VierJahre lang habe er sich um die Bilder bemüht,sagt Steffek weiter. Am Ende habe er danndrei erhalten. Deren Gesamtwert liege aberweit unter 10000 Mark. 1997 dann der letzteVersuch, an die Bilder zu gelangen. Steffek:"Da bekam Herr Sitte einen Tobsuchtsanfall.Ich dachte, er kriegt einen Herzinfarkt."Weiter soll Sitte gesagt haben, dass an seinenBildern Herzblut hänge. Steffek dagegen habeihm nur kalte Technik geliefert.
Die Vorwürfe seien unhaltbar und überdiesverjährt, lässt der heute 80-jährige Künstlerseinen Anwalt vor Gericht erklären. So gibtes offensichtlich in dem Streit vorerst keineAnnäherung der Standpunkte. Das Gericht fordertedie beiden Parteien aber dennoch auf, in denkommenden drei Wochen über einen Vergleichzu verhandeln. Das Urteil soll am 10. Oktoberverkündet werden.