Wie heißt das noch gleich? Wie heißt das noch gleich?: Kleine Alltagsgegenstände - aber wie heißen sie?

Halle (Saale) - Manchmal fehlen einem ja glatt die Worte: Wie heißt denn noch gleich dieses kleine Plastikkästchen, in das man beim Einkaufswagen den Euro steckt? Oder die Mulde am Löffel? Diese und andere Dinge haben sehr wohl einen Namen, nur kennt den kaum jemand. Eine kleine Übersicht:
Die andere Hälfte des Schlüssels
Unseren Haustürschlüssel haben wir tagtäglich in der Hand, und wohl jeder weiß auch, wie sich der vordere Teil des Schlüssels nennt, der ins Schloss gesteckt wird: „Schlüsselbart“, na klar. Doch wie heißt der hintere Bereich, der zum Anfassen? Beim Schlüssel für moderne Schließzylinder sagt man heute einfach nur „Kopf“, eigentlich heißt dieser Teil aber „Räute“, und das hat seinen Grund: Die Schlüsselgriffe waren im Mittelalter rautenförmig. Im Mittelhochdeutschen nannte sich das „verschobene Viereck“ noch „rute“, woraus die neuhochdeutsche „Raute“ wurde - und beim Schlüssel sogar die „Räute“. Die heute typische Ringform kam erst später auf.
Das Dings im Aktenordner
Ordner hat man heutzutage ja meist nur noch in virtueller Form auf dem Computer, doch nicht nur in den Amtstuben stauben im Regal auch noch analoge Exemplare aus Pappe und Metall vor sich hin. Wie nennt sich da eigentlich dieses längliche schmale Metallteil mit der kleinen Plastikwippe darauf, das zuoberst eingeheftet wird und das Papier andrückt? „Tippklemmer“ ist der richtige Ausdruck, weil man auf die kleine Plastikwippe mit dem Finger „tippen“ muss.
Die Metallhülse am Pinsel
Manche Bleistifte haben an einem Ende einen Radiergummi dran, durch eine Metallhülse mit dem Stift verbunden. Doch wie heißt diese? Tipp: Sie nennt sich genau so wie die Metallhülse, die Pinsel mit ihren Borsten verbindet. „Ferrule“ ist die richtige Bezeichnung, das englische Wort für „Manschette“, „Hülse“, „Zwinge“ oder „Ringbeschlag“.
Der unbekannte Teil des Löffels
Die Älteren kennen sicher noch den Abzählreim „Lirum, larum, Löffelstiel, wer das nicht kann, der kann nicht viel, lirum, larum, leck, und du bist weg.“ Damit ist die Bezeichnung des hinteren Teils eines Löffels klar, aber nicht die des vorderen, muldenartigen, in den die Suppe kommt. „Laffe“ nennt sich dieser Bereich richtig. Im Mittelhochdeutschen bezeichnete „Laffe“ u.a. die „Lippe“. „Laffen“ bzw. „leffen“ bedeutete damals „lecken“ oder auch „schlürfen“.
Das Kästchen mit dem Euro drin
Die meisten Einkaufswagen haben ein Plastikkästchen am Griff, in das man einen Euro oder Einkaufs-Chip stecken kann. Der Euro dient quasi als Pfand, damit der Wagen wieder zurückgebracht wird und nicht einfach irgendwo stehen bleibt. Die daran befestigte Kette wird durch ein Schloss zurückgehalten. Da liegt die Vermutung nahe, dass es sich bei dem Plastikkästchen um ein „Pfandschloss“ handelt - und so ist es auch.
Womit der Hammer zuschlägt
Ein Hammer hat einen „Stiel“ und einen „Kopf“, klar. Aber wie heißt der keilförmige Bereich des Hammerkopfes, und wie die gegenüberliegende Seite, die abgeflacht ist? Der keilförmige Teil nennt sich „Finne“ oder „Pinne“. Manche Handwerker sagen auch „Schmalbahn“, womit sich schon andeutet, wie der gegenüberliegende Teil des Hammerkopfes bezeichnet wird, also die flache Schlagfläche - nämlich als „Bahn“.
(mz)