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Soziales WG-Zimmer als Lohn für Hilfe in der Schule

Sie helfen Kindern in einem besonderen Stadtteil und können dafür umsonst in einer Wohngemeinschaft wohnen. Vom Bremer Projekt „Study Friends“ profitieren viele.

Von dpa 07.02.2024, 13:24
Ein Stundenplan einer Oberschule in Bremen.
Ein Stundenplan einer Oberschule in Bremen. Sina Schuldt/dpa/Symbolbild

Bremen - Studierende helfen Schülerinnen und Schülern und können im Gegenzug gratis im jeweiligen Stadtteil wohnen - seit 2021 gibt es in Bremen-Gröpelingen das Projekt „Study Friends“. Fünf Studierende arbeiten jeweils fünf Stunden pro Woche an der Neuen Oberschule Gröpelingen und erhalten dafür ein kostenloses Zimmer in einer Wohngemeinschaft. Auf Initiative der Bremer Senatskanzlei wird das Projekt nun schrittweise bis Herbst ausgeweitet, wie Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD) und Bausenatorin Özlem Ünsal (SPD) nach Unterzeichnung eines entsprechenden Kooperationsvertrages mit mehreren Wohnungsunternehmen und der Kindergeld-Stiftung am Mittwoch berichteten.

Künftig sollen 17 Studierende an mehreren Schulen in Gröpelingen aushelfen, dafür erhalten sie ein kostenloses WG-Zimmer im Stadtteil. „Das ist ein Projekt, bei dem alle gewinnen: der Stadtteil, die Studierenden, die Schulen und nicht zuletzt die Schülerinnen und Schüler“, sagte Bildungssenatorin Aulepp. „Es ist auch klasse, zu sehen, wie stolz die Kinder sind, dass ihre Nachbarn an der Schule arbeiten. Das schafft besonderes Vertrauen.“

Das Projekt wurde bislang von der Deutschen Kindergeld-Stiftung finanziert. Seit Dezember 2023 beteiligt sich zusätzlich das Bremer Bildungsressort. Künftig werden neben der Neuen Oberschule Gröpelingen auch die Oberschule im Park, die Oberschule Ohlenhof und die Gesamtschule West an dem Projekt teilnehmen.

Dem Senat zufolge ist Gröpelingen Bremens kinderreichster Stadtteil, viele Kinder haben eine nicht-deutsche Muttersprache. Der Stadtteil hat im Bremer Vergleich eine der niedrigsten Abiturquoten. Aus diesen Gründen sei Gröpelingen genau der richtige Stadtteil für das Projekt, hieß es.