Wetter-Statistik für Juli Wetter-Statistik für Juli: Zu viel Regen und 0,3 Grad zu warm

Offenbach/dpa. - Trüb, verregnet, aber zu warm: Das war der Juli 2007 in Deutschland. Die Durchschnittstemperatur habe um 0,3 Grad über dem langjährigen klimatologischen Mittel gelegen, berichtete derDeutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach nach erstenAuswertungen der Ergebnisse seiner rund 2200 Messstationen. Der Juli sei damit der elfte zu warme Monat in Folge. Die stärkste Abweichung wurde in Dresden mit plus 1,6 Grad gemessen, dagegen war es in Saarbrücken 1,4 Grad kühler als im Durchschnitt.
Die Meteorologen vermuten, dass nicht die Temperaturen, sonderndie große Regenmenge sowie die geringe Sonnenscheindauer dafürverantwortlich sind, dass viele Menschen den Sommer bislang alsschlecht empfinden. Außerdem hätten die «Super-Sommer» dervergangenen Jahre die Menschen verwöhnt, sagte Meteorologe Michael Knobelsdorf.
In Hamburg sorgte der Dauerregen zum Ende des Monats für leichteÜberschwemmungen am Fischmarkt und im Museumshafen Övelgönne. Diezuvor angekündigte Sturmflut blieb allerdings aus. «Der Höchststandlag bei 1,43 Metern und jetzt geht das Wasser wieder zurück», sagteein Sprecher des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie(BSH). Von einer Sturmflut werde erst ab 1,5 Metern gesprochen.
In Schleswig-Holstein zerstörte eine Sturmböe den Propeller einerWindkraftanlage. Menschen wurden nicht verletzt. Zudem legte dasstürmische Wetter den Fährverkehr zur Nordseeinsel Helgoland lahm.«Den ganzen Tag fuhr kein einziges Schiff», sagte ein Sprecher derPolizei in Heide.
Nach einem kühlen und verregneten Monatsbeginn waren dieTemperaturen im Juli sehr schnell gestiegen, mancherorts bis nahe 40Grad. In Coschen in Brandenburg wurde am 16. Juli der höchste Wertmit 38,6 Grad gemessen. Danach wurde es vor allem im Westen wiederdeutlich kühler.
Mit durchschnittlich 116 Litern Regen pro Quadratmeter fielen imJuli etwa 150 Prozent des Klimanormalwertes von 78 Litern proQuadratmeter. Vom 20. bis 22. regnete es von Bayern bis Mecklenburg-Vorpommern besonders ergiebig: An einigen Orten registrierte der DWDin dieser Zeit weit mehr als 50 Liter pro Quadratmeter. In Oy-Mittelberg (Bayern) fielen allein am 20. Juli 80,7 Liter Regen proQuadratmeter, in Wusterwitz (Brandenburg) am Tag darauf 86,5 Literpro Quadratmeter. Wiesenburg in Brandenburg verzeichnete am Ende desMonats mehr als das Dreifache der sonst üblichen Regenmenge.
Die durchschnittliche Sonnenscheindauer lag bei 189 Stunden underreichte damit nur etwa 90 Prozent des vieljährigen Juli-Mittelwertes von 209 Stunden. Besonders begünstigt war Südbayern, woes 250 Sonnenstunden gab. In Mecklenburg-Vorpommern behielten dagegendie Wolken die Oberhand. Dort wurden nur etwa 80 Prozent der sonstüblichen Zahl an Sonnenscheinstunden erreicht.
Für Anfang August sagen die Meteorologen zumindest vorübergehendSonne und sommerliche Temperaturen voraus. Vor allem im Süden undWesten ist am Mittwoch mit einem wolkenlosen Himmel zu rechnen. DieHöchsttemperaturen liegen größtenteils zwischen 22 und 27 Grad. Esbleibt allerdings ein Zwischenhoch. «Bereits am Donnerstag nähertsich von Westen her das nächste Tief», sagte Gustav Puhr vomWetterdienst Meteomedia am Montag.