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Wetter Wetter: Der Sommer 2005 beginnt mit einem Hitzerekord

21.06.2005, 15:18
Sonnenhungrige genießen am Steinhuder Meer bei Hannover die Ruhe. Für die nächsten Tage sagen Meteorologen weiterhin gutes Wetter voraus. (Foto: dpa)
Sonnenhungrige genießen am Steinhuder Meer bei Hannover die Ruhe. Für die nächsten Tage sagen Meteorologen weiterhin gutes Wetter voraus. (Foto: dpa) dpa

Hamburg/dpa. - Das neue Jahreshoch hatte sich schon am Dienstagmorgenangekündigt. Pünktlich zum astronomisch berechneten Start des Sommersum 8.46 Uhr (MESZ) waren die Temperaturen nach Angaben des DeutschenWetterdienstes (DWD) vielerorts über die 25-Grad-Marke geklettert, abder die Meteorologen von einem echten Sommertag sprechen. Doch nichtüberall wurde in Deutschland am Dienstag geschwitzt: Besucher derZugspitze brauchten bei zugigen 6,8 Grad schon eine Jacke, wie derDWD weiter berichtete. Auch auf Helgoland war es bei 16,6 Grad mitbloßem T-Shirt ein wenig zu frisch.

Doch zumeist konnten die Menschen bereits seit dem Wochenendeihren Sommergefühlen freien Lauf lassen. Sonne satt und tropische Hitze trieben die Sonnenhungrigen seitdem in Schwimmbäder und anBaggerseen, die Eisverkäufer freuten sich über aufgeheizteSchleckermäuler und die Biergärten waren proppevoll. In denInnenstädten suchten Menschen und Tiere in Brunnen und anWasserfontänen Abkühlung. Die gab es auch an Nord- und Ostsee:Während die Sonne den Sand und die Luft bis Dienstag schon ordentlicherwärmt hatte, war das Wasser mit 14 bis 16 Grad noch recht frisch.

Doch können die Wassertemperaturen in den kommenden Tagen nochsteigen: Nach der Vorhersage des Wetterdienstes Meteomedia wird esnach einer geringen Abkühlung mit Schauern am Mittwoch schon amDonnerstag fast überall wieder sommerlich heiß. Das von den Azorenkommende Hoch «Wenke» beschert Strandwetter mit 24 bis 33 Grad.

Für die Sicherheit der Badegäste an der Ostsee sei aber bei jederTemperatur gesorgt, sagte Mai Bartsch, die Leiterin des DLRG-Wasserrettungsdienstes Stralsund. So bewachten allein an der 1700Kilometer langen Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns täglich 120, undab Ferienbeginn 256 Rettungsschwimmer den Strand. Insgesamt seien1400 Helfer im Schichteinsatz.

Naturfreunde und Esoteriker haben den Sommer auf ihre spezielleArt begrüßt. Rund 500 Menschen kamen in der Nacht zu Dienstag an denJahrtausende alten Externsteinen bei Horn-Bad Meinberg in Nordrhein-Westfalen zusammen, um die Sommersonnenwende zu feiern. DieExternsteine gelten Esoterikern - so wie der weltbekannte Steinringim englischen Stonehenge - als magischer Ort.

Kapriolen schlägt das Sommerwetter derzeit im Nachbarland Belgien:Mancherorts ließ die seit Tagen andauernde Hitze über 30 Grad denAsphalt aufbrechen, Straßen wurden gesperrt. Im flämischen Anzegemerlitten die Bahnschranken einen «Hitzekollaps» - sie öffneten undschlossen sich unkontrolliert. In der Provinz Flämisch Brabant drohenWasserverschwendern inzwischen Geldbußen bis zu 125 Euro und sogarbis zu sieben Tagen Haft. Dort ist das Trinkwasser knapp.

Das Sommerwetter hat für etliche Menschen auch Schattenseiten:Allergikern mache derzeit Heuschnupfen besonders stark zu schaffen,da die Gräserpollenzeit in der zweiten Juni-Hälfte ihren Höhepunkterreiche, sagte der Münchner Allergologe Ulf Darsow.

Die Hitze lässt auch die Bäume austrocknen, was die Gefahr vonWaldbränden deutlich erhöht. Der DWD warnte am Dienstag vor einer«mittleren bis hohen Waldbrandgefahr» in einzelnen Regionen derBundesländer Rheinland-Pfalz, Hessen, Sachsen-Anhalt, Sachsen undThüringen. Der Monat Juni habe bislang extrem wenig Regen gebracht.