Wettbewerb Wettbewerb: Was ist die Wurzel aus 2601?
Köln/dpa. - Er freut sich. Was ist die Wurzel aus 2601? Nun gibt der 11-jährige Malte Kunert die Antwort: «Es ist 51». Auch das stimmt. AlsWorkshop-Leiter Gert Mittring wissen möchte, wie Malte auf dasErgebnis gekommen ist, erklärt der Schüler: «Ich habe die Wurzel haltim Kopf» - ein Satz, der an diesem Wochenende noch oft zu hören seinwird. Die sechzehn Kinder und Jugendlichen in einem Seminarraum derKölner Jugendherberge brauchen keine Taschenrechner. Sie haben ihreKöpfe. Hilfsmittel sind bei der ersten deutschenKopfrechenmeisterschaft am Sonntagvormittag auch nicht erlaubt.
Innerhalb von zwei Stunden sollen die 15 Jungen und ein Mädchen237 Rechenaufgaben lösen. Wer am Ende die meisten Punkte erzielt,wird deutscher Kopfrechenmeister. Die Teilnehmer sind für denWettbewerb in zwei Altersgruppen eingeteilt: Die Zehn bisDreizehnjährigen treten gegeneinander an. Alle älteren Teilnehmerkonkurrieren in der zweiten Gruppe.
Um gut vorbereitet in den Wettbewerb zu starten, trainierten dieMathe-Asse seit Freitagmittag verschiedene Rechenmöglichkeiten.Workshopleiter Gert Mittring erklärt dabei immer wieder neue Tricks,um schnell Wurzeln zu ziehen, Zahlen zu potenzieren oder Wochentagezu errechnen. Der Informatiker und Psychologe weiß wovon er spricht:Er ist sechsmaliger Kopfrechenweltmeister. Der Mathe-Botschafter 2008ist Mitbegründer der Kopfrechenmeisterschaft. Er hat ein festes Zielvor Augen: «Mit der Meisterschaft soll ein Forum von besondersbefähigten Kindern und Jugendlichen geschaffen werden.»
Es wundert auch nicht, dass der 43-Jährige die Aufgaben für dieMeisterschaft erstellt hat. «Die Aufgaben sind so konzipiert, dasswahrscheinlich niemand alle Aufgaben lösen wird. Es ist sehr gut,wenn man ein Drittel der Aufgaben schafft. Eine Sensation wäre es,die Hälfte zu schaffen», sagt Mittring. Wer die Meisterschaftletztendlich gewonnen hat, wird am Montag feststehen. Die Auswertungder Rechenzettel dauere. Als Favorit gilt Andreas Berger. Deramtierende Kinder- und Jugend-Kopfrechenweltmeister hat die Zahlenseit seinem zweiten Lebensjahr für sich entdeckt. Rechnen lernte ermit fünf Jahren. «Meine Eltern haben es mir mit Kastanienbeigebracht», sagt der 14-Jährige.
Einige Eltern begleiten ihre Rechen-Asse auch in den Workshop undmachen sich Notizen. Ein Vater erklärt: «Bei manchen Themen kann ichgut folgen, bei anderen gar nicht». Dass schnelles Kopfrechnen auchim Alltag einen Vorteil hat, erklärt Mittring schmunzelnd: «MeineEltern mussten im Restaurant nie zu viel bezahlen».