Wohnungspolitik Weniger Wohnungsleerstand: Mieterträge unter Druck
Potsdam - Die Zahl der leerstehenden Wohnungen in Brandenburg ist zurückgegangen. Wie der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) am Mittwoch mitteilte, ging in den Landkreisen und kreisfreien Städten außerhalb des Berliner Umlandes und Potsdam im vergangenen Jahr die Leerstandsquote zum ersten Mal nach fünf Jahren Anstieg wieder zurück.
Der Rückgang war demnach mit 0,9 Prozentpunkten auf 10,1 Prozent so stark wie seit 2009 nicht mehr – nach BBU-Angaben in einigen Landkreisen sogar noch deutlich ausgeprägter als im regionalen Durchschnitt. In Potsdam und den Städten des Berliner Umlandes blieb der Leerstand mit 2,2 beziehungsweise 2,1 Prozent stabil – obwohl die Wohnungsnachfrage dort weiter zunimmt.
In der sozialen Wohnungswirtschaft blieben die Mieten mit einem Plus von durchschnittlich 2,2 Prozent bei einer Nettokaltmiete von 5,49 Euro pro Monat und Quadratmeter weit hinter der allgemeinen Preisentwicklung zurück, wie es vom Wohungsunternehmensverband weiter hieß. Im Berliner Umland stiegen die Mieten demnach um 2,0 Prozent auf 6,05 Euro pro Quadratmeter, im weiteren Metropolenraum um 2,2 Prozent auf 5,17 Euro je Quadratmeter. Im Umland legte allerdings die Vorauszahlung für Heizung und Warmwasser um rund 52 Prozent im Vergleich zu 2021 zu, landesweit im Schnitt um 45 Prozent.
„Wirklich niedrige Mieten, kaum gestiegene Mieten, Leerstand reduziert sich etwas, die Wohnungswirtschaft ist da insgesamt auf einem positiven Weg“, fasste BBU-Vorständin Maren Kern zusammen.
Eine wesentliche Sorge sei allerdings das zunehmende Auseinanderdriften von Miet- und Inflationsentwicklung. „Wenn die Einnahmen stagnieren, die Kosten aber ungebremst steigen, werden unsere Mitgliedsunternehmen wichtige und notwendige Investitionen nicht mehr im erforderlichen Umfang durchführen können“, stellte Kern dar. Zudem machten die steigenden energetischen Auflagen durch den Bund den Wohnungsunternehmen das Leben schwer. Es brauche mehr Verständnis der Politik, sagte Kern Richtung Bund. Jede neue Auflage verursache zusätzliche Kosten.