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Vogelschutz Weniger Sandregenpfeifer und Säbelschnäbler an der Küste

Ein Monitoring von Küstenvögeln zeigt, dass einige Arten wie der Sandregenpfeifer stark gefährdet sind. Bei anderen Vogelarten sieht es besser aus. Experten verweisen auf ein bestimmtes Schutzgebiet.

Von dpa 20.01.2025, 16:16
Sandregenpfeifer gelten in Niedersachsen inzwischen als stark gefährdet. (Archivfoto)
Sandregenpfeifer gelten in Niedersachsen inzwischen als stark gefährdet. (Archivfoto) Sina Schuldt/dpa

Norden - Der Sandregenpfeifer und der Säbelschnäbler zählen zu den Brutvogelarten mit starken Bestandsrückgängen entlang der niedersächsischen Wattenmeerküste. Das geht aus einem neuen Bericht der Staatlichen Vogelschutzwarte beim Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Norden (Landkreis Aurich) hervor. Die Grundlage des Berichts sind Auswertungen des Brutvogel-Monitorings für 28 heimische Küstenvögel von 1990 bis 2018. Bei anderen Vogelarten erfassten die Experten positive Bestandsentwicklung. 

„Vor allem bei der Brandgans und bei der Eiderente sind die Brutbestände in den vergangenen Jahrzehnten erfreulicherweise gestiegen. Bei anderen Arten wie dem Kiebitz oder dem Brachvogel haben sich die Bestände auf den Inseln und in den außendeichs liegenden Bereichen auf dem Festland immerhin stabilisieren können“, sagte Thorsten Krüger von der Staatlichen Vogelschutzwarte in einer Mitteilung. „Bei einigen typischen Küstenvögeln sind die Zahlen dagegen leider rückläufig, wie beim Säbelschnäbler und dem Sandregenpfeifer.“ 

Lebensraum für den Sandregenpfeifer schwindet

Beim Sandregenpfeifer habe sich der Bestand an der Küste und auf den Inseln vor allem dank intensiver Schutzmaßnahmen zuletzt erholen können, heißt es in dem Bericht. 2018 wurden demnach rund 150 Paare gezählt. Zum Vergleich: In den 1980er Jahren waren noch mehr als 400 Paare gezählt worden. „Trotz dieser zuletzt leicht positiven Entwicklung in Niedersachsen gehört der Sandregenpfeifer im gesamten Wattenmeer zu den Brutvogelarten mit den stärksten Bestandsrückgängen“, heißt es in dem Bericht weiter. 

In Niedersachsen gilt der Sandregenpfeifer inzwischen als stark gefährdet und bundesweit sogar als vom Aussterben bedroht. Als Gründe für seine Gefährdung nennen Wissenschaftler Störungen am Brutplatz, der Verlust von Lebensraum sowie eine Zunahme von Raubsäugern.

Beim Säbelschnäbler gingen die Brutbestände dem Bericht zufolge von 1993 bis 2018 von einst knapp 2.500 Paaren deutlich zurück. Nachdem Vorkommen in der Leybucht und am Dollart zusammengebrochen waren, lag der Brutbestand demnach zuletzt bei deutlich unter 1.000 Paaren. 

Nationalpark-Schutzzonen helfen dem Vogelschutz

Eine weitere Erkenntnis aus dem Monitoring: Vor allem auf den Ostfriesischen Inseln zeigen Schutzmaßnahmen laut dem NLWKN eindeutig Wirkung, da sich viele Vogelbestände seit 1993 insgesamt erholt hätten. „Die Größe des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer und seine Schutzzonen sind Erfolgsgaranten, die es vielen Vogelarten ermöglichen, ungestörte Brutplätze zu finden“, sagte Krüger. 

Das Brutvogel-Monitoring, bei dem viele Freiwillige und Ehrenamtliche mithelfen, ist laut dem Landesbetrieb wichtig, um die Bestandsentwicklungen langfristig verfolgen zu können. „Um Schutzgebiete für Vögel effektiv zu betreuen und die Wirkung von Naturschutzmaßnahmen überprüfen zu können, braucht es ein langfristiges Brutvogel-Monitoring“, sagte Krüger.

Für die Auswertung der Jahre ab 2018 wollen die Wissenschaftler nun unter anderem in den Blick nehmen, welche Auswirkungen die Vogelgrippe, die zuletzt immer wieder in Seevogelkolonien grassierte, auf die Bestände hat.