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Brände Weit weniger Feuer in der Waldbrandsaison 2023

Auch in diesem Sommer brauchten Feuerwehrleute Durchhaltevermögen. Der Einsatz gegen einen Waldbrand auf einem munitionsbelasteten Gelände in Jüterbog war zäh. Doch verglichen mit 2022 verlief diese Waldbrandsaison in Brandenburg eher glimpflich.

Von dpa 02.11.2023, 06:09
Flammen schlagen in die Höhe und Rauch steigt auf bei Nacht in einem Waldstück nahe Jüterbog.
Flammen schlagen in die Höhe und Rauch steigt auf bei Nacht in einem Waldstück nahe Jüterbog. Cevin Dettlaff/dpa/Archivbild

Potsdam - In der diesjährigen Waldbrand-Saison hat es in Brandenburg weit weniger Feuer gegeben als im Jahr 2022. Ein Grund: Es hat mehr geregnet. Dennoch war der Sommer 2023 laut Deutschem Wetterdienst im bundesweiten Vergleich in Brandenburg am trockensten.

Der Waldbrandschutzbeauftragte Raimund Engel hatte im September nach vorläufigen Erkenntnissen von 230 Waldbränden im Jahr 2023 gesprochen, im Jahr zuvor waren es 523. Agrar- und Forstminister Axel Vogel (Grüne) will an diesem Donnerstag (09.30 Uhr) in Potsdam eine Bilanz ziehen und auch Einsatzmedaillen an Mitarbeiter in der Forstverwaltung verleihen.

Das Land will den Schutz vor Waldbränden verbessern, etwa mit dem Aufbau eines neuen Kompetenzzentrums. Zudem will Innenminister Michael Stübgen (CDU) Spezialfahrzeuge anschaffen.

Der größte Waldbrand in dieser Saison war Ende Mai auf einem ehemaligen Truppenübungsgelände bei Jüterbog südlich von Berlin ausgebrochen. Mehrere hundert Hektar auf dem mit Munition stark belasteten Gelände waren betroffen.

Feuerwehr-Einsatzleiter Rico Walentin und seine Kolleginnen und Kollegen waren rund zwei Wochen lang im Dauereinsatz, kamen wegen der alten Kampfmittel im Boden und der Explosionsgefahr aber nicht direkt an die Flammen heran. „Es war zum Glück der einzige große Waldbrand, der uns gefordert hat“, sagte Walentin. Für die freiwilligen Feuerwehrleute, die dieses Ehrenamt neben Familie und Beruf ausübten, sei es schon eine Belastung gewesen.

Das Feuer musste vor allem aus der Luft bekämpft werden. Neben Hubschraubern, die Wasser abwarfen, kamen auch Löschflugzeuge zum Einsatz - in Brandenburg Neuland bei Waldbränden. „Es war ein Versuch und wichtig, um Erfahrungen zu sammeln“, sagte Walentin. Die Flugzeuge waren beim Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt angefordert worden. Seit Jahren gibt es auch eine kontroverse Debatte darüber, wie effektiv Löschflugzeuge sind.

Brandenburg mit viel Kiefernwald und trockenen Böden ist eines der waldbrandgefährdetsten Bundesländer. Zudem gelten rund 300.000 Hektar Waldfläche als munitionsbelastet. Das Agrar- und Forstministerium gibt die Waldbrandgefahr im Land in fünf Stufen an.

Die Waldbrandsaison beginnt im März und dauert bis September. Anhaltende Trockenheit begünstigt die Waldbrandgefahr, dazu kann das Risiko noch mit hohen Temperaturen und Wind steigen.