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Koalitionsvertrag Was wird neu in Brandenburg mit SPD und BSW

Knapp 70 Seiten dick ist der Koalitionsvertrag von Rot-Lila in Brandenburg. Das sind die wichtigsten Vorhaben.

Von dpa 27.11.2024, 14:10
SPD und BSW in Brandenburg wollen Bildung und Wirtschaft vorantreiben (Archivbild).
SPD und BSW in Brandenburg wollen Bildung und Wirtschaft vorantreiben (Archivbild). Michael Bahlo/dpa

Potsdam - SPD und BSW wollen Brandenburg in den kommenden fünf Jahren gemeinsam regieren. Der Koalitionsvertrag trägt den Titel „Bewährtes sichern.Neues schaffen.“ Das sind die Details: 

Alle Kindergartenjahre bleiben beitragsfrei. Die Reduzierung der Elternbeiträge in Krippe und Hort wird dauerhaft sichergestellt. Weitere beitragsfreie Jahre in Krippe und Hort bleiben das Ziel bei einer verbesserten finanziellen Lage.

Grundschüler müssen Handys in Tasche oder Spind lassen

Schulen: In der Grundschule soll der Schwerpunkt auf der Vermittlung von Lesen, Schreiben und Rechnen liegen. In der ersten bis vierten Klasse hat dabei die Arbeit mit analogen Medien Vorrang. „Private digitale Endgeräte der Schülerinnen und Schüler sind während des Unterrichts in den Taschen oder Schließfächern zu verstauen.“

Verkehr: Die Koalition will mit Berlin und der Deutschen Bahn den Ausbau von Schienenstrecken voranbringen. Das Ziel ist, dass „an allen Bahnhöfen im Land mindestens einmal pro Stunde ein Zug abfährt“. Die Koalition steht zum Deutschlandticket und will dabei Vergünstigungen für weitere Personengruppen prüfen.

SPD und BSW wollen Mietwohnbau fördern

Wohnen: „Wohnen muss bezahlbar bleiben“, heißt es im Vertrag. Dies will die Koalition mit der Förderung des Mietwohnungsbaus, der Unterstützung der Schaffung von Wohneigentum und einer angemessenen Regulierung der Mietpreise erreichen. 

Ukraine-Krieg: Die Koalition will sich im Bund und der EU dafür einsetzen, eine diplomatische Lösung des Ukraine-Konflikts mit dem Ziel von Waffenstillstand und dauerhaftem Frieden voranzutreiben. Sie sehen „die geplante Stationierung von Mittelstrecken- und Hyperschallraketen auf deutschem Boden kritisch“.

Mehr Polizisten - Bekenntnis zu Bundeswehrstandorten

Bundeswehr: Beide Parteien sind sich einig, dass für Frieden und Sicherheit die Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr gestärkt werden muss. „Deswegen stehen wir zur Bundeswehr und ihren Brandenburger Standorten.“

Polizei: Es soll mehr Polizisten im Land geben, auch der Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Ermittlungsarbeit wird verstärkt. Die Zahl der Stellen bei der Polizei soll schrittweise auf 9.000 steigen. Die Einsatzkräfte werden flächendeckend mit Bodycams und Elektroschockgeräten (Taser) ausgestattet. Der vom BSW kritisierte Verfassungstreue-Check für Beamte wird unter anderem wegen damit verbundener Grundrechtseingriffe im kommenden Jahr überprüft und geändert.

Illegale Migration soll eingedämmt werden

Migration und Integration: „Wer kein Bleiberecht besitzt, muss Deutschland verlassen“, heißt es im Vertrag. Unter anderem soll im Bereich der Migrationspolitik die Rückführung mit Hilfe von Ausreisezentren und einem Behördenzentrum am Hauptstadtflughafen BER weiter ausgebaut werden. Asylgerichtsverfahren werden vereinfacht. Neu ist der Plan für ein Landesintegrationsgesetz, um die Integration von Zugewanderten zu verbessern.

Strompreise: Die Koalition setzt sich für eine Entlastung der Bürgerinnen und Bürger bei Strompreisen und für bezahlbare Energiekosten ein. Ziel ist es, dass der in Brandenburg erzeugte günstige Strom günstig vor Ort gespeichert und genutzt werden kann. Soziale Folgen sollen bei der Umsetzung der Wärmewende etwa bei einem Heizkosten-Anstieg berücksichtigt werden. Es soll mehr Ladesäulen für E-Autos geben.

Digitalisierung: Die Koalition wird Strategien zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) fortentwickeln. In Brandenburg soll es weder „weiße Flecken“ ohne schnelles Internet noch „graue Flecken“ ohne Glasfaseranschluss geben.