Tarifverhandlungen Warnstreik im öffentlichen Dienst in Dresden
Im Tarifstreit für Beschäftigte von Bund und Kommunen machen die Arbeitgeber weiterhin kein Angebot. In Dresden will die Gewerkschaft Verdi nach der ergebnislosen Verhandlungsrunde ein Zeichen setzen.

Dresden - Beim kurzfristig angesetzten Warnstreik an mehreren öffentlichen Einrichtungen in Dresden hat es nach Einschätzung der Gewerkschaft eine mäßige Beteiligung gegeben. Genaue Angaben zu den Teilnehmerzahlen könne man nicht machen, sagte Daniel Herold, Geschäftsführer des Verdi-Bezirks Sachsen West-Ost-Süd.
Zur Arbeitsniederlegung hatte die Gewerkschaft am Dienstagabend Mitarbeiter der Stadtverwaltung, des Städtischen Klinikums, des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums, des Militärhistorischen Museums und der Wasserschifffahrtsverwaltung aufgerufen.
Nur vereinzelte Auswirkungen am Klinikum
Am städtischen Klinikum kam es nur vereinzelt zu Auswirkungen bei nicht dringliche Untersuchungen und Behandlungen, wie eine Sprecherin mitteilte. Mit Verdi wurde demnach eine Notdienstvereinbarung getroffen. Die Gesundheitsversorgung bleibe gewährleistet.
Keine hohe Beteiligung erwartet
Wegen des kurzfristigen Aufrufs über Nacht nach dem ergebnislosen Ende der zweiten Tarifrunde sei keine hohe Beteiligung zu erwarten gewesen, sagte Herold. Zuvor war die zweite Tarifrunde für die deutschlandweit 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen ergebnislos zu Ende gegangen.
Zudem wirke der Schock nach dem Anschlag in München nach, sagte Herold. Dort war in der vergangenen Woche ein 24-jähriger Afghane mit seinem Auto in eine Verdi-Demonstration gefahren. Zwei Menschen starben, viele wurden verletzt.
Kita-Warnstreik am Donnerstag
Am Donnerstag folgt ein Warnstreik bei kommunalen Kindertageseinrichtungen in Dresden und Leipzig. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat zu einer ganztägigen Arbeitsniederlegung aufgerufen, Verdi schloss sich an.
In Leipzig sollen nach Angaben der Stadt mehr als 20 Kitas sowie rund 30 Horte und Betreuungsangebote geschlossen bleiben - abhängig von der Zahl der Streikenden könne darüber aber erst am Streiktag selbst abschließend entschieden werden. An weiteren Kitas und Horten soll es zu eingeschränkten Öffnungszeiten oder Teilschließungen kommen. Die Stadt Dresden kündigte hingegen nur vereinzelte streikbedingte Ausfälle und (Teil-)Schließungen in den städtischen Kindertageseinrichtungen an.