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Parteien Wagenknecht: „Führe keinen Wahlkampf gegen Bodo Ramelow“

Von dpa 21.01.2024, 15:46
Sahra Wagenknecht, Parteivorsitzende Bündnis Sahra Wagenknecht, betritt kürzlich den Raum einer Pressekonferenz in Mainz.
Sahra Wagenknecht, Parteivorsitzende Bündnis Sahra Wagenknecht, betritt kürzlich den Raum einer Pressekonferenz in Mainz. Lando Hass/dpa

Erfurt - Die Partei der Ex-Linken Sahra Wagenknecht will bei der Landtagswahl im September in Thüringen antreten, sie sieht die Thüringer Linke mit ihrem Ministerpräsidenten Bodo Ramelow aber nicht als Gegner. „Ich führe keinen Wahlkampf gegen Bodo Ramelow, auch wenn wir einzelne Fragen unterschiedlich sehen und ich seine Befürwortung von Waffenlieferungen an die Ukraine nicht teile“, sagte Wagenknecht der „Thüringer Allgemeine“ (Montag). Sie bekräftigte, dass das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) eine Kandidatenliste für die Thüringer Landtagswahl aufstellen wird.

„Wir haben so viele kompetente Mitstreiter, so viele engagierte Unterstützer, dass ich inzwischen sicher sagen kann: Das BSW tritt zur Landtagswahl in Thüringen an. Am Freitag war bekannt geworden, das Eisenachs Linke-Oberbürgermeisterin Katja Wolf ihre bisherige Partei verlassen und zum BSW wechseln will.

Zur AfD zog Wagenknecht eine Trennlinie, sprach sich aber gegen Pauschalurteile zu ihren Wählern aus. AfD-Partei- und Fraktionschef Björn Höcke nannte sie einen Rechtsextremisten - „mit solchen Leuten habe ich nichts zu tun“. Sie differenziere zwischen AfD-Funktionären und ihren Wählern. „Es ist absurd und arrogant, sie alle als Nazis abzustempeln, statt sich damit zu beschäftigen, warum viele so wütend sind“, sagte Wagenknecht der Zeitung. Sie schloss aus, das das BSW Extremisten aufnimmt - „egal woher sie kommen“.

„Natürlich wünsche ich mir, dass wir auch Wähler der AfD überzeugen“, sagte Wagenknecht. „Das könnte dazu beitragen, dass Thüringen wieder regierbar wird, mit einer Koalition, die eine parlamentarische aber auch gesellschaftliche Mehrheit hinter sich hat.“ Eine Koalition mit „Rechtsextremisten wie Herrn Höcke“ sei aber ausgeschlossen.