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Sechsjähriger aus Bremervörde Chronik des Falls Arian: Offene Fragen bleiben auch ein Jahr nach dem Verschwinden

Der sechsjährige Arian galt seit dem 22. April 2024 als vermisst. Ende Juni fand ihn dann ein Landwirt tot auf einer Wiese. Die genauen Umstände seines Todes bleiben auch ein Jahr später ungeklärt. Eine Chronik des Falls.

Von DUR/eb/op Aktualisiert: 22.04.2025, 11:31
Ein Luftballon mit der Aufschrift „Wir vermissen dich!“ schwebt vor dem geschmückten Altarraum der katholischen St. Michael Kirche in Bremervörde, wo die Menschen vor einem Jahr Abschied vom sechsjährigen Arian Arnold nahmen.
Ein Luftballon mit der Aufschrift „Wir vermissen dich!“ schwebt vor dem geschmückten Altarraum der katholischen St. Michael Kirche in Bremervörde, wo die Menschen vor einem Jahr Abschied vom sechsjährigen Arian Arnold nahmen. (Foto: dpa)

Bremervörde. - Seit dem 22. April 2024 galt der sechsjährige Arian Arnold aus Bremervörde im Landkreis Rotenburg in Niedersachsen als vermisst. Zwei Monate später wurde er nur wenige Kilometer von seinem Elternhaus entfernt tot auf einer Wiese gefunden.

Da Arian ein Autist war und als äußert scheu galt, gestalteten sich die Suchmaßnahmen besonders schwierig. Laut der Polizei war das Ausmaß der Suche bundesweit einzigartig und auf das Kind ausgerichtet. So wurde Feuerwerk gezündet, die Einsatzkräfte spielten Kinderlieder, hängten Luftballons und Süßigkeiten auf. Allerdings ohne Erfolg.

Lesen Sie hier die Chronik der Ereignisse. Den aktuellsten Stand finden Sie immer ganz oben. Dieser Text wird fortlaufend aktualisiert.

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Arian Arnold aus Bremervörde - Eine Chronik des Verschwindens

17. April 2025: Auch ein Jahr nach Arians Verschwinden ist das Unglück in den Köpfen der Menschen in Bremervörde präsent. "Die Welle der Hilfsbereitschaft und das starke Zusammengehörigkeitsgefühl wirken bis heute nach – sowohl innerhalb der Einsatzkräfte als auch in der Bevölkerung", sagte ein Sprecher der Bremervörder Feuerwehr dem Portal "Tag24".

Die Zusammenarbeit der Einheiten, die an der Suche nach dem Jungen beteiligt waren, habe sich danach noch einmal verstärkt, so der Sprecher.

Sowohl Polizei als auch Feuerwehr hätten auch technisch aufgerüstet und mehrere Dronen angeschafft. Auf diese könne im Notfall auch der gesamte Landkreis zugreifen.

31. Oktober 2024: Die Ermittlungsgruppe, die für den Fall des vermissten Jungen zuständig war, hat ihre Arbeit beendet, wie der NDR berichtet. Die Rotenburger Polizei hat alle Informationen der Staatsanwaltschaft Stade übergeben.

7. September 2024: Die Stelle, wo Arian gefunden wurde, war in den Tagen nach seinem Verschwinden mehrfach abgesucht worden. Warum der Junge trotzdem unauffindbar blieb, kann sich die Polizei nicht erklären, wie der Polizeisprecher von Rotenburg an der Wümme, Heiner van der Werp, im "Neuen Stader Wochenblatt" sagt.

Es werde nicht untersucht, ob Fehler bei der Suche gemacht wurden und wer genau auf der Wiese, wo Arian gefunden wurde, gesucht hatte, so van der Werp. An einer "schwierigen" Stelle der Wiese sei der Junge gefunden worden.

Laut dem Polizeisprecher konnten Rechtsmediziner weder feststellen, wann noch woran Arian gestorben ist. Von einem Verbrechen werde aber nach wie vor nicht ausgegangen.

Staffeln von Rettungshunden aus Niedersachsen wurden für die Suche nach dem vermissten Kind nicht angefragt. Wie das Neue Stader Wochenblatt schreibt, habe der Bundesverband zertifizierter Rettungshundestaffeln BZRH mehrfach kostenlos angeboten, mit Flächensuchhunden zu unterstützen. Personenspürhunde, sogenannte "Mantrailer" sind zum Einsatz gekommen.

Den noch offenen Fragen zu dem Fall würde die Polizei nicht weiter nachgehen, sagt van der Werp der Zeitung: "Mit einigen Fragezeichen werden wir leben müssen, so schwer das auch ist."

5. Juli 2024: Eine Freundin von Arians Familie hat im Internet Geld für die Beerdigung von Arian gesammelt. "Es ist eine unglaublich schwere Zeit für die Familie, denn Eltern sollten niemals ihr eigenes Kind beerdigen müssen", schreibt die Freundin auf der Plattform "gofundme". "Jede noch so kleine Spende hilft, Arian eine schöne Beisetzung zu ermöglichen." Weitere Details zur geplanten Beerdigung wurden aus Rücksicht auf die Familie nicht genannt.

Bis zum Ende der Spendensammlung kamen 33.290 Euro zusammen. Das Spendenziel von 12.000 Euro wurde damit bei Weitem übertroffen. Das Geld, das nicht für die Beerdigung benötigt wird, soll nun für die Arbeit mit verwaisten Familien, traumatisierten Kindern und jungen Autisten verwendet werden. "Wir möchten die Spenden auch nutzen, um den Vereinen, Verbänden, Institutionen zu danken, die bei der Suche nach Arian geholfen haben", schreibt die Freundin.

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27. Juni 2024: Nach dem Fund einer Kinderleiche im Norden Niedersachsens hat die Obduktion keine Hinweise auf ein Fremdverschulden ergeben. Das teilte die Polizei in Rotenburg an der Wümme gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Stade mit. Anhaltspunkte für strafbare Handlungen sind demnach nicht festgestellt worden. Klar ist aber: Es handelt sich um den sechsjährigen Arian.

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25. Juni 2024: Über zwei Monate nach dem Verschwinden des sechsjährigen Arian hat ein Landwirt im Norden Niedersachsens eine Kinderleiche gefunden. Derzeit lasse sich nicht zweifelsfrei sagen, um wen es sich bei dem gefundenen Kind handele, teilte die Polizei mit. Die „Ermittlungsgruppe Arian“ halte aber einen Zusammenhang mit dem verschwundenen Sechsjährigen für wahrscheinlich.

Rechtsmediziner sollen nach Polizeiangaben nun die Identität des toten Kindes klären. Mit einem Ergebnis sei aber frühestens im Laufe der Woche zu rechnen. Spezialisten hätten auch den Fundort bis in die Nacht akribisch unter die Lupe genommen.

Ein Landwirt fand die Kinderleiche am Montagnachmittag gegen 16.30 Uhr bei Mäharbeiten auf einer Wiese in Estorf im Landkreis Stade - genauer gesagt im Ortsteil Behrste und damit im Gebiet der Suche nach dem vermissten Jungen.

19. Juni 2024: Wie der NDR berichtet, ist über ein mögliches Ende der Arbeit der Ermittlungsgruppe im Fall Arian noch nicht entschieden worden. Dies teilte ein Sprecher der Polizei Rotenburg mit. "Es gebe derzeit keine neue Spur und immer weniger Hinweise, wo sich der sechsjährige Junge befinden könnte", heißt es. Die fünfköpfige Ermittlungsgruppe gehe jedoch weiter jedem konkreten Hinweis nach.

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12. Juni 2024: Christian Matzdorf, Professor für Kriminalistik, äußert in einem Interview einen traurigen Verdacht. "Aktuell dürfte die Intention nicht mehr sein, ein lebendiges Kind zu finden, sondern vielleicht über ein vermutlich totes Kind herauszufinden, ob von einer Straftat auszugehen ist", so Matzdorf.

11. Juni 2024: Auf die Hilfe der bekannten ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... Ungelöst" haben die Ermittler bisher nicht zugegriffen. In einem Interview hat die Chefredakteurin der Sendung nun gesagt, dass der Vermisstenfall des Jungen für die ZDF-Redaktion bislang kein Thema gewesen sei.

Aber: "Vielleicht startet die Polizei nach Abarbeitung aller Hinweise nochmals zu einem späteren Zeitpunkt eine Öffentlichkeits-Initiative. Wenn die Polizei unsere Hilfe wünscht und braucht, sind wir natürlich sofort dabei."

Die Polizei hat laut eines Sprechers diese Möglichkeit in Betracht gezogen. Ob die Sendung noch genutzt werde, sei offen.

Hilfreiche Tipps kommen laut Medienberichten mittlerweile nicht mehr bei der Ermittlungsgruppe an – eher "gut gemeinte Hinweise". Wie lange die Ermittlungsgruppe noch bestehen wird, ist zudem offen: Die Arbeit war bisher bis Ende Juni geplant.

Der kleine Arian aus Elm wird seit April vermisst.
Der kleine Arian aus Elm wird seit April vermisst.
Foto: dpa | Daniel Bockwoldt

10. Juni 2024: Nun wurde bekannt, dass am Abend des Verschwindens die Familie wohl zusammen Fernsehen geschaut haben soll. Dies sei ein Familienritual, heißt es in einem Facebook-Beitrag. Der autistische Junge Arian habe jedoch immer wieder Pausen auf der Treppe gemacht. Seine Eltern seien dann regelmäßig in den Flur gegangen, um nach dem Jungen zu sehen, heißt es.

Eine neue Theorie besagt nun laut Medienberichten, dass die Familie gegebenenfalls die Sendung "Unser Sandmännchen" im Kika gesehen haben könnte. Dies ist jedoch laut Medienberichten unklar.

Dort lief von 18.50 bis 19 Uhr ausrechnet am Tage des Verschwindens eine Folge mit einem Cowboy auf einem Motorboot. Um 19.15 Uhr soll das Verschwinden des Jungen bemerkt worden sein. Arian könnte also aufgebrochen sein, um derartige Motorboote zu beobachten.

9. Juni 2024: In einem Interview mit der Frankfurter Rundschau vertritt Christian Matzdorf, ehemaliger Ermittler der Landespolizei Berlin und jetzt Professor für Kriminalistik in Berlin, die These, dass der Fall Arian Parallelen zum Verschwinden der kleinen Inga aus Sachsen-Anhalt im Landkreis Stendal hat.

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"Das Verschwinden der kleinen Inga in einem Wald im Landkreis Stendal in einer Spielsituation und nahezu unter Aufsicht von Erwachsenen. Der Vergleich drängt sich auf", so Matzdorf gegenüber der Zeitung.

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Hintergrund: Vor achteinhalb Jahren war im abgelegenen Stendaler Ortsteil Wilhelmshof die fünfjährige Inga scheinbar spurlos verschwunden. Mit der Grabung Ende 2023 gingen die Ermittler neuen Hinweisen nach. Spürhunde eines privaten Vereins sollen angeschlagen haben.

29. Mai 2024: In einem Interview erklärt Christian Matzdorf, Professor für Kriminalistik und 30 Jahre lang bei der Landespolizei Berlin aktiv, dass er einen traurigen Verdacht habe. "Aktuell dürfte die Intention nicht mehr sein, ein lebendiges Kind zu finden, sondern vielleicht über ein vermutlich totes Kind herauszufinden, ob von einer Straftat auszugehen ist", so Matzdorf.

Aufgrund der Autismus-Krankheit, Arians Alter und der Hilflosigkeit des Kindes sei ein Unglücksfall zwar wahrscheinlich, aber auch alles andere, wie eine Straftat, sei nicht absolut unmöglich.

23. Mai 2024: Im Verlauf des Donnerstags hat die für den Vermisstenfall Arian zuständige Ermittlungsgruppe der Rotenburger Polizei noch einmal die Oste von Bremervörde bis zur Mündung in die Elbe mit Drohnen absuchen lassen.

An der Oste im Bereich Behrste wurde erneut nach dem vermissten Arian gesucht.
An der Oste im Bereich Behrste wurde erneut nach dem vermissten Arian gesucht.
Foto: Polizei

An dem Fluss wurden kurz nach dem Verschwinden Spuren gefunden, die möglicherweise von Arian stammen könnten. Die Ermittler halten es für möglich, dass sich der Junge in der Nähe der Oste aufgehalten hat. Zudem wurden Fußspuren in der Nähe des Flusses gefunden, die von Arian stammen könnten.

Insgesamt kamen für die aktuelle Suche auf dem etwa 70 Kilometer langen und in vier Sektoren unterteilten Flussabschnitt 18 Drohnen und rund sechzig Einsatzkräfte zum Einsatz. Mehrere Teams flogen die Bereiche von Bremervörde bis Gräpel, Gräpel bis Hechthausen, Hechthausen bis Osten und Osten bis zur Mündung ab - ohne Erfolg.

Die Polizei suchte am 23. Mai erneut mit Drohnen nach dem vermissten Arian.
Die Polizei suchte am 23. Mai erneut mit Drohnen nach dem vermissten Arian.
Foto: Polizei

22. Mai 2024: Ein Monat nach Verschwinden von Arian: Wie geht es weiter? Die Polizei wertet die vielen Hinweise aus. Neue Suchen sind erst einmal nicht genau terminiert. Wie die Polizei zu einer neuen Hypothese erklärte, sei die Fließgeschwindigkeit der Oste sehr hoch gewesen.

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Auch sei das Ostesperrwerk geöffnet gewesen, weshalb der Leichnam des Jungen ungehindert fortgetrieben sein könnte. Ein Stück Holz wäre innerhalb von zehn Stunden auf die offene See getrieben, schätzen die Ermittler ein. Falls dieses Szenario eingetroffen sein sollte, gilt ein Auffinden Arians in der Nordsee als nahezu unmöglich. Die Ermittler hoffen jedoch weiterhin, den Jungen lebend zu finden.

18. Mai 2024: In der Zwischenzeit wurde bekannt: Die Polizei plant vorläufig, dass die fünfköpfige Ermittlergruppe für zwei Monate lang tätig ist.

16. Mai 2024: Die Polizei äußerte inzwischen verschiedene Theorien. Die wahrscheinlichste Hypothese sei es, dass Arian einen Unfall ohne fremde Beteiligung hatte. Gegen einen Kriminalfall sprächen kleine Fußabdrück, die die Einsatzkräfte an der Oste gefunden haben. Diese stammen laut Polizeiangaben wohl von Arian.

Eine zweifelsfreie Zuordnung sei allerdings nicht möglich. Auch wurden immer wieder Parallelen zum Vermisstenfall Joe aus Oldenburg gezogen. Der Achtjährige war 2022 nach tagelanger Suche in einem Gully gefunden worden.

Gebastelte Kleeblätter mit Wünschen für den vermissten Jungen Arian hängen vor dem Bürgerhaus an einem Zaun. Der sechs Jahre alte Arian aus Elm, einem Ortsteil von Bremervörde, bleibt vermisst.
Gebastelte Kleeblätter mit Wünschen für den vermissten Jungen Arian hängen vor dem Bürgerhaus an einem Zaun. Der sechs Jahre alte Arian aus Elm, einem Ortsteil von Bremervörde, bleibt vermisst.
Foto: dpa | Bodo Marks

Vermisstenfall Arian: Ermittler haben "Berg von Hinweisen" nach erneuter Suche

15. Mai 2024: In den Wochen nach dem Verschwinden gingen nach Ermittlerangaben ein "Berg von Hinweisen" aus dem In- und Ausland ein. Die Polizisten arbeiteten diese nach und nach ab.

14. Mai 2024: Knapp drei Wochen nach dem Verschwinden wurde am 14. Mai bekannt, dass die fünfköpfige "Ermittlungsgruppe Arian" an zwei Tagen in mehreren Orten an der Oste Suchmaßnahmen geplant hatte. Mit Sonarbooten suchten Polizeikräfte den Fluss in beide Richtungen ab. Außerdem kamen Taucher und spezielle Spürhunde im tidengeprägten Mittellauf zwischen den Ortschaften Kranenburg und Nieder Ochtenhausen zum Einsatz.

Zudem wurden Bewohner nochmal befragt. Grund für den Einsatz sei die Drei-Wochen-Theorie. "Nach drei Wochen ist etwa die Zeit, bei der ertrunkene Körper an die Oberfläche auftreiben und auch nicht mehr untergehen", so ein Polizeisprecher. Trotzdem hofften die Einsatzkräfte immer noch, Arian lebend zu finden, betonte er.

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Einsatzkräfte der Polizei sind bei der Suche nach dem vermissten Arian mit Spürhunden an der Oste unterwegs. 
Einsatzkräfte der Polizei sind bei der Suche nach dem vermissten Arian mit Spürhunden an der Oste unterwegs. 
Foto: dpa | Sina Schuldt

Vermisster Arian: Zeugin sieht Gegenstand im Wasser der Oste

8. Mai 2024: Mehr als zwei Wochen nach dem Verlassen des Elternhauses ging die "Ermittlungsgruppe Arian" am 8. Mai einem Zeugenhinweis nach. Eine Frau aus Süddeutschland hatte sich im Internet den Livestream einer Webcam, der die Oste in Höhe der Schwebefähre Osten-Hemmoor zeigt, angeschaut.

"Dabei habe sie einen Gegenstand im Wasser treiben sehen und sofort die Polizei darüber informiert. Die Ermittlungsgruppe veranlasste, dass die örtliche Polizei aus Hemmoor die wichtige Mitteilung sofort überprüfte", heißt es von Seiten der Beamten. Der Hinweis bestätigte sich nicht. Bislang sei unklar, um welchen Gegenstand es sich auf der Übertragung der Webcam gehandelt haben könnte.

27. April 2024: In den weiteren Tagen fand die Polizei immer wieder Spuren. Diese mussten geprüft werden, ob sie etwas mit dem Vermisstenfall Arian zu tun haben. Die Bereiche rund um das Wohnhaus wurden nun nochmals mit einer langen Kette von mehr als 800 Einsatzkräften abgesucht.

Skybeamer sollten bei Suche nach vermissten Arian helfen

26. April 2024: Anders als zuvor, setzte die Polizei am 26. April die Suche mit einer leisen Strategie fort. Dabei suchten die Einsatzkräfte in dieser Nacht in kleinen Gruppen zu Fuß in eingeteilten Korridoren. Mit Nachtsichtgeräten ausgestattet, sollten die Sucheinheiten unter anderem auch an neuralgischen Punkten verharren und das Einsatzgebiet beobachten.

Am Abend wurden sogenannte Skybeamer aufgestellt. Dabei handelt es sich Projektionsscheinwerfer, die einen Lichtkegel in den Himmel projizieren. Zudem wurden Kinderlieder abgespielt. Ziel sollte sein, Anreize für den vermissten Jungen zu setzen, diese Bereiche aufzusuchen. Um diese Maßnahmen nicht zu gefährden, bat die Polizei darum, die betreffenden Bereiche zu meiden und keinesfalls aufzusuchen.

Blick auf den Flusslauf der Oste. Einsatzkräfte der Polizei suchten den Fluss mit Sonarbooten und Spürhunden nach dem vermissten Arian ab.
Blick auf den Flusslauf der Oste. Einsatzkräfte der Polizei suchten den Fluss mit Sonarbooten und Spürhunden nach dem vermissten Arian ab.
Foto: dpa | Sina Schuldt

Verschwundener Arian: Spur führte an die Oste

25. April 2024: Am 25. April, drei Tage nach dem Verschwinden, gingen die Einsatzkräfte mit Hilfe von rund 250 Bundeswehrsoldaten einer möglichen Spur des Jungen entlang der Oste nach. Spürhunde, sogenannte Mantrailer, bestätigten die Annahme. Die Suche wurde bis in das etwa zwölf Kilometer entfernte Kranenburg im Landkreis Stade fortgeführt.

"Als besondere Herausforderung mussten die Einsatzkräfte zahlreiche Tümpel durchwaten und kleinere Gewässer erkunden. Die Polizei setzte dabei auch Taucher ein", hieß es.

24. April 2024: Am 24. April war dann klar, dass der Junge allein von zu Hause verschwunden ist. Die Aufnahmen einer privaten Überwachungskamera bestätigten diese Annahme. Von dem Wohngebiet könnte der Sechsjährige laut Polizei in eines der angrenzenden Waldgebiete gegangen sein. Seit dem Verschwinden waren die Suchmaßnahmen der Einsatzkräfte auch dorthin fokussiert worden.

Bei der Suche halfen Hunderte Menschen. Waldgebiete und die Feldmark wurden systematisch mithilfe von Suchkorridoren durchsucht, am Boden und mit Drohnen sowie einem Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera in der Luft. Auf der Oste waren sogar Sonarboote und Taucher im Einsatz - erfolglos.

Einsatzkräfte der Polizei führten Anwohnerbefragungen durch. Ziel dieser Maßnahme war es, mögliche Hinweise bei der Suche nach dem vermissten Arian zu erhalten.
Einsatzkräfte der Polizei führten Anwohnerbefragungen durch. Ziel dieser Maßnahme war es, mögliche Hinweise bei der Suche nach dem vermissten Arian zu erhalten.
Foto: dpa | Sina Schuldt

Arian aus Bremervörde: Vermisst seit dem 22. April 2024

23. April 2024: In der Nacht zum 23. April waren hunderte Kräfte von Polizei, Feuerwehr und Deutschem Roten Kreuz (DRK) ohne Erfolg im Einsatz. Die Polizei setzte Suchhunde und eine Drohne ein, die Feuerwehr suchte mit einem Boot auf dem nahegelegenen Fluss Oste. 

Wenig später wurde in Hinweistelefon eingerichtet. Die Beamten sind unter der Telefonnummer 04761/7489135 oder 04761/7489144 erreichbar.

Am Dienstagnachmittag wendete sich die Polizei an die Bewohner des Stadtteils Elm: "Es scheint durchaus möglich, dass der immer noch vermisste Arian Arnold auf einem privaten Grundstück von einer privaten Überwachungskamera aufgenommen worden sein könnte. Deshalb bitten die Beamten, eigene Kameraaufzeichnungen zu überprüfen. Obwohl die Ortschaft Elm von Einsatzkräften durchsucht worden ist, könnte sich der vermisste Junge auch in einem Schuppen oder einem ähnlichen Versteck aufhalten."

22. April 2024: Am Montagabend, 22. April, verschwand der sechsjährige Arian Arnold aus seinem Elternhaus in der Straße Ohfeldring in Bremervörde, Ortsteil Elm. Dort wurde er zuletzt lebend gesehen. Wie er verschwinden konnte, war anfangs laut Polizei noch unklar.

"Der Junge ist Autist, kann sich nicht artikulieren und reagiert auch nicht auf Ansprache. Er hat dunkelblonde Haare. Zuletzt war er bekleidet mit einem orangefarbenen, längeren Pullover, einer schwarzen Jogginghose mit Drachenmuster und Socken", heißt es von Seiten der Beamten wenige Stunden nach dem Verschwinden.