Arbeitsmarkt Verhaltener Rückgang der Arbeitslosigkeit in Thüringen
Wie jedes Jahr im Herbst ist die Zahl der Arbeitslosen in Thüringen gesunken. Doch die schwächelnde Konjunktur hinterlässt Spuren auf dem Arbeitsmarkt.
Halle/Erfurt - Die Herbstbelebung hat sich nur verhalten auf dem Thüringer Arbeitsmarkt fortgesetzt. Im September gab es im Freistaat rund 67.600 Männer und Frauen ohne Job, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Halle/Saale mitteilte. Das waren rund 1.300 Arbeitslose weniger als im August aber 3.100 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank von August zu September um 0,1 Punkte auf 6,1 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote bei 5,9 Prozent.
„Wie gewöhnlich geht im September die Arbeitslosigkeit zurück, jedoch wesentlich geringer als in den Septembermonaten der Vorjahre“, sagte der Geschäftsführer der Regionaldirektion, Markus Behrens. So habe die Herbstbelebung durch das frühe
Ferienende in Thüringen schon im August eingesetzt. Zudem mache sich zunehmend die schwächelnde Konjunktur der vergangenen Monate bemerkbar.
Jugendarbeitslosigkeit und neue Stellenangebote
Mit Studium- und Ausbildungsbeginn sank den Angaben nach auch die Jugendarbeitslosigkeit weiter. Zudem wurden laut Behrens von den Unternehmen mit 2.900 neuen Stellen rund 200 mehr als im August und annähernd so viele wie im Vorjahr gemeldet. „Die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber setzen weiterhin darauf, ihr Personal auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten zu halten“, so Behrens.
Insgesamt waren bei den Arbeitsagenturen im September 15.300 Stellenangebote gelistet. Dennoch hätten im Vergleich zu September 2023 deutlich weniger Erwerbslose einen neuen Arbeitsplatz gefunden.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg den Angaben nach im Freistaat um rund 1.800 im Vergleich zu September 2023. Rund 23.600 Frauen und Männer waren länger als ein Jahr ohne Arbeit. Ihr Anteil an allen Arbeitslosen liegt derzeit in Thüringen bei 34,9 Prozent. Bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern waren zudem 6.500 Arbeitslose mit ukrainischer Herkunft registriert - knapp 100 mehr als im Jahr zuvor.
Die Arbeitsagentur griff für die Statistik auf Datenmaterial zurück, das bis zum 11. September vorlag.