Innere Sicherheit Verfassungsschutz-Chef warnt vor gestiegener Gefährdungslage
Bremen - Angesichts des sich zuspitzenden Konflikts zwischen Israel und der islamistischen Organisation Hamas warnt der Bremer Verfassungsschutz-Chef vor einer gestiegenen Gefährdungslage. „Wir müssen damit rechnen und stellen das zum Teil auch schon fest, dass wir hier in Bremen wie in anderen Städten auch Auswirkungen dieser massiven Gewalteskalation auf den Straßen erleben werden“, sagte Thorge Koehler, Leiter des Bremer Landesamtes für Verfassungsschutz, dem „Weser-Kurier“ (Montagsausgabe).
Unterschiedliche Strömungen im Islamismus solidarisierten sich derzeit gegen Israel, sagte Koehler. „Und da ist es nicht unwahrscheinlich, dass es zu Übersprunghandlungen oder entsprechenden Aktionen kommt.“ Der Bremer Verfassungsschutz-Chef befürchtet, dass Versammlungen unterwandert werden könnten. „Wir wollen keine Bilder auf dem Bremer Marktplatz oder auf dem Domshof, bei denen Flaggen der Hamas oder sonstiger islamistischer Terrororganisationen geschwenkt werden. Da würden die Ordnungsbehörden gegen vorgehen, und das könnte dann schnell zur Eskalation führen.“
Die islamistische Szene in Bremen umfasse etwa 600 Menschen, die Anzahl der Hamas-Mitglieder bewege sich „im niedrigen zweistelligen Bereich“, sagte Koehler. Das Risiko sei, dass unbeteiligte Menschen „in solchen emotional aufgeladenen Situationen in die Arme der Extremisten laufen. Das macht es sehr schwer, damit umzugehen und bereitet uns sehr große Sorgen.“