Energieversorgung Verbraucher können auf sinkende Gaspreise hoffen
In der Corona-Pandemie und mit dem Ukraine-Krieg sind die Energiepreise stark angestiegen. Inzwischen stabilisieren sich die Preise wieder. Kunden können davon profitieren.
Magdeburg - In Sachsen-Anhalt können Verbraucher auf sinkende Gaspreise hoffen. Mehrere Stadtwerke haben angekündigt, die Preise demnächst zu senken oder haben dies bereits getan. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter den Stadtwerken in Sachsen-Anhalt. In Dessau und der Lutherstadt Wittenberg wurden die Erdgaspreise bereits zum 1. September gesenkt, allerdings nur für Kunden in Sondertarifen.
„Nach den starken Schwankungen der Vorjahre sind die Preise an den Großhandelsmärkten insgesamt wieder gesunken“, sagte der Geschäftsführer der Stadtwerke Dessau, Dino Höll. Faktoren wie ein milder Winter, geringerer Verbrauch und gut gefüllte Speicher wirkten sich preisdämpfend aus. Allerdings lägen die Preise noch nicht wieder auf dem Preisniveau vor der Corona-Pandemie und dem Beginn des Ukraine-Krieges, erklärte eine Sprecherin der Stadtwerke Wittenberg. Für Haushalte mit einem Verbrauch zwischen 18.000 und 20.000 Kilowattstunden könnten sich die Heizkosten nach Angaben der Stadtwerke um 320 bis etwa 450 Euro verringern.
Einige Versorger warten noch die weiteren Entwicklungen ab
In Wernigerode seien die Gaspreise bereits Anfang des Jahres aufgrund der langfristigen Einkaufsstrategie gesenkt worden. Auch die Stadtwerke Halle und Sangerhausen haben eine Senkung der Preise angekündigt. Allerdings steht hier der Zeitpunkt noch nicht fest. Aus Sangerhausen hieß es, dass zunächst die Anpassung der Netzentgelte und Umlagen ab Mitte Oktober abgewartet werde. Diese seien ein entscheidender Faktor beim Gaspreis.
Die Stadtwerke in Sachsen-Anhalt folgen damit teilweise einem bundesweiten Trend, wie das Vergleichsportal Verivox mitteilte. Demnach geben bundesweit 41 Grundversorger an, ihre Preise in den kommenden zu senken, durchschnittlich um 10,6 Prozent. Acht Versorger hätten mitgeteilt, die Preise leicht zu erhöhen.
Sachsen-Anhalt deutlich über dem Bundesschnitt
Allerdings sei das Preisniveau in der Grundversorgung mit durchschnittlich 14,2 Cent pro Kilowattstunde weiterhin sehr hoch, so das Vergleichsportal. Bei günstigeren Neukundentarifen könne eine Familie mit einem Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden durch einen Wechsel im Jahr etwa 1.060 Euro sparen.
„Die hohen Einkaufspreise während der Energiekrise wirken daher immer noch nach und machen die Grundversorgung vergleichsweise teuer“, sagt Energieexperte Thorsten Storck von Verivox. Grundversorger hätten dabei oft eine sehr langfristige Beschaffungsstrategie. In Sachsen-Anhalt liege das Preisniveau mit 15,5 Cent pro Kilowattstunde Gas deutlich über dem Bundesschnitt. Ein entscheidender Faktor seien hier die vergleichsweise höheren Netzentgelte.