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Buchhandel Verband: Verlagslandschaft in Sachsen-Anhalt noch stabil

Buchmarkt und Verlagslandschaft befinden sich im Wandel. Auch in Sachsen-Anhalt kämpfen Verlage und Händler gegen Kostendruck und Personalnot. Noch gibt es keine Schließungen.

Von dpa 19.03.2025, 04:30
Die Lage des Buchhandels in Sachsen-Anhalt bleibt stabil. (Archivbild)
Die Lage des Buchhandels in Sachsen-Anhalt bleibt stabil. (Archivbild) Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Halle - Die Situation von Buchhandlungen und Verlagen in Sachsen-Anhalt ist nach Einschätzung des Fachverbandes in den vergangenen Jahren weitgehend stabil geblieben. „Landesweit gibt es wie im Vorjahr 32 Verlage und 73 Buchhandlungen“, sagt die Geschäftsführerin des Landesverbandes Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Heike Haupt, im Vorfeld der Leipziger Buchmesse. „In Sachsen-Anhalt ist bislang nichts weggebrochen. Allerdings wurden teilweise inhabergeführte Buchhandlungen von Filialbuchhändlern übernommen.“ Dagegen seien in Sachsen und Thüringen im zurückliegenden Jahr zehn Verlage und neun Buchhandlungen verloren gegangen.

Steigende Kosten und schwindende Lesekompetenz

Generell machen Händlern und Verlegern den Angaben zufolge Kostensteigerungen bei der Herstellung, Lagerung und dem Versand zu schaffen. Ebenso seien steigende Mieten und Personalkosten ein Problem. „Dazu kommt eine schwindende Lesekompetenz bei einem Teil der jungen Menschen“, sagt Haupt. „Andererseits macht uns eine Gruppe von Viellesern, insbesondere junge Frauen, Hoffnung.“ Für die Buchläden seien Stammkunden und eine gute Beratung wichtig. 

Regionale Themen weiterhin beliebt

„Was die Buchthemen anbelangt, bleiben Regionalkrimis beliebt. Auch Sachbücher mit regionalen Themen, beispielsweise über die Harzregion, sind gefragt“, sagt die Geschäftsführerin. Bei den Verlagen in Sachsen-Anhalt liege das E-Book bislang im einstelligen Prozentbereich. Ein Grund, warum das gedruckte Buch nicht abgelöst wurde, könnte laut Haupt sein, dass viele Menschen den ganzen Tag am Bildschirm arbeiten. In der Freizeit möchte man dann ein gedrucktes Buch lesen.

Im Buchhandel werde sich in den nächsten Jahren das Problem der fehlenden Nachfolge zuspitzen. Das sei eine Gefahr für die lebendige Vielfalt der Innenstädte. „Es gibt einfach zu wenig Menschen, die eine Buchhandlung übernehmen wollen“, sagt Haupt.

Auf dem Messegelände in Leipzig präsentieren vom 27. bis 30. März über 2000 Aussteller aus 40 Ländern ihre Frühjahrsprogramme. Das zentrale Thema ist Norwegen.