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USA USA: Im Bett mit dem Präsidenten

Von John Dyer 06.02.2012, 18:59

Boston/MZ. - Bill Clinton hat dafür beinahe sein Amt verloren: Wegen seiner Affäre mit der Praktikantin Monica Lewinsky leitete das Repräsentantenhaus ein Amtsenthebungsverfahren ein. John F. Kennedy dagegen trieb es am gleichen Ort angeblich bunt, auch mit Praktikantinnen. Eine von ihnen, Mimi Alford, erzählt aus ihrer Sicht, wie es damals gewesen sein soll.

Die damals 19-jährige Blondine war im Sommer 1962 als Praktikantin ins Weiße Haus gekommen. Auf einer Feier zeigte der Präsident ihr das Haus. Im Schlafzimmer seiner Frau Jacqueline verführte er sie. "Die Tatsache, dass ich vom mächtigsten Mann in Amerika begehrt wurde, machte es für mich unmöglich, zu widerstehen", schreibt sie in ihrem Buch "Once upon a Secret: My Affair with President John F. Kennedy and Its Aftermath". Sie erinnert sich noch heute, dass der Präsident seine Hosen nur hinunterschob, ohne sie auszuziehen. Er war ein wenig zärtlicher, als er erfuhr, dass er ihr erster Mann war. Eine Woche später rief er sie wieder. Sie gingen erst in der Schwimmhalle des Weißen Hauses schwimmen, dann gingen sie in sein Schlafzimmer. Manchmal blieb sie über Nacht. Manchmal forderte er sie auch auf, Sex mit seinen Freunden oder seinem Bruder Ted Kennedy zu haben. Einmal gab sie nach.

Der Präsident setzte die Affäre auch fort, als Mimi bereits wieder zurück am Wheaton College für Mädchen in Massachusetts war. Er rief sie an und ließ sie einfliegen. Er ließ sie auch teilnehmen an seinen Sorgen, wie damals, als gerade der Sohn des Präsidenten, Patrick Bouvier Kennedy, zwei Tage nach seiner Geburt gestorben war. Da saßen der Präsident und seine Geliebte weinend auf dem Balkon. Selbst politische Gedanken teilte der Präsident. Seine Kinder sollten lieber rot als tot sein, sagte er auf dem Höhepunkt der Kuba-Krise, als der Ausbruch des Dritten Weltkrieges wahrscheinlich war. Und dann gab es auch private Augenblicke, wenn sie sich gemeinsam für Frank Sinatra und Musicals begeisterten. Doch geküsst haben sie sich nie. Und sie hat immer "Mr. President" zu ihm gesagt. Zuletzt sah sie ihn am 15. November 1963 vor ihrer Hochzeit. Nur eine Woche später wurde er ermordet.

Der Name Mimi Alfords war erstmals 2003 aufgetaucht, als Robert Dallek, Historiker an der Universität Boston, das damalige Leben im Weißen Haus erforschte. Ein Korrespondent im Weißen Haus, der inzwischen verstorbene Hugh Sidey, schrieb daraufhin einen Artikel im Magazin "Time" über die Affären des Präsidenten. Alford sei die Geliebte von JFK gewesen, das stimme. Aber sie sei nicht allein gewesen. "Da gab es eine Mimi. Da gab es auch eine Pam, eine Priscilla, eine Jill, eine Janet, eine Kim, eine Mary und Diana."

Alford ist heute 69 und Großmutter. Nach ihrem Studium war sie Kirchenverwalterin gewesen. Schuld habe sie nie gefühlt. Es sei wie ein Traum gewesen. Am Mittwoch wird ihr Buch veröffentlicht.