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Bizarrer Fall USA: Frau betrügt ihren Freund mit dem Mann, der sie vergewaltigt hat

11.02.2018, 19:00
Die Frau wählte einen ungewöhnlichen Weg, um mit dem Erlebten klarzukommen.
Die Frau wählte einen ungewöhnlichen Weg, um mit dem Erlebten klarzukommen. imago stock&people

Boston - Bewundernswert, abstoßend oder einfach nur bizarr?

Eine Frau aus Boston hat freiwillig noch einmal mit einem Mann geschlafen, der sie Monate zuvor vergewaltigt haben soll. Doch es kommt noch verwirrender: Mit ihm betrog sie ihren damaligen Freund.

Die 29-Jährige erzählt unter dem Namen „Lana Hoch“ von dem Ereignis, das ihr Leben veränderte. Die Geschichte ist im Frauen-Medium „Marie Claire“ erschienen.

Lana Hoch und ihr schlimmes Partyerlebnis

Eines Morgens sei sie nach einer Party im Bett neben dem Bruder eines guten Freundes aufgewacht, schreibt Lana. Sie habe sich gefragt: „Wie bin ich hierhin gekommen? Und habe ich 'Ja' dazu gesagt?“

Nach und nach habe sie realisiert, dass sie in der Nacht, in der sie viel getrunken hatte, womöglich vergewaltigt worden war. 

Doch sie traute sich nicht, ihren Freunden davon zu erzählen – aus Angst, niemand würde ihr glauben.

Wiedersehen beim Klassentreffen

Monatelang passierte nichts – bis sie ihren vermeintlichen Vergewaltiger bei einem Klassentreffen wiedersah. Lana hatte im Wissen zugesagt, dass sie ihrem Peiniger erneut gegenübertreten könnte.

Und so kam es dann auch. Doch es passierte etwas, womit die 29-Jährige nicht gerechnet hatte: Sie unterhielten sich und es entwickelte sich ein Flirt. „Es fühlte sich an, als wechselte ich in einen Autopilot-Zustand, von dem ich nicht wusste, dass er existiert“, beschreibt Lana die Situation.

Das zweite Mal Sex – diesmal gewollt

Am Ende des Abends ging sie mit dem Mann nach Hause und hatte einvernehmlichen Sex mit ihm – obwohl sie diesem Zeitpunkt in einer Beziehung war.

Danach habe sie nicht etwa Schuldgefühle, sondern große Erleichterung verspürt, schreibt Lana.

Professor sagt: Lanas Reaktion macht Sinn

Eine Reaktion, die durchaus Sinn mache, sagt Jim Hopper, Professor für Psychologie an der Harvard Medical School:

Der Versuch, eine Situation zu meistern, in der man zuvor keine Kontrolle hatte, ist eine Art und Weise, wie viele Angriffsopfer reagieren. 

Lana resümiert den bizarren Abend für sich so:

Mein Gehirn benutzte einen lebhaften Abend des Tanzens und Flirtens, um eines der dunkelsten Erlebnisse in meinem Leben zu überschreiben und das schädliche Etikett 'Vergewaltigungsopfer' durch ein anderes, weniger belastendes zu ersetzen: 'Betrügerin'. Von diesen zwei schlimmen Optionen war Letztere akzeptabler – zumindest für eine Weile.

(mah)

(Der Text erschien zuerst bei express.de)