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Uruguay Uruguay: Bergung eines ersten Teils der «Graf Spee» hat begonnen

09.02.2004, 12:20
Das Panzerschiff «Admiral Graf Spee», benannt nach dem deutschen Admiral Maximilian Reichsgraf von Spee. Das kurz nach Beginn des Zweiten Weltkriegs vor Montevideo von der Besatzung versenkte deutsche Kriegsschiff soll gehoben werden. Die Arbeiten sollen Anfang Februar beginnen. Für die Hebung sind zwei Jahre vorgesehen. (Foto: dpa)
Das Panzerschiff «Admiral Graf Spee», benannt nach dem deutschen Admiral Maximilian Reichsgraf von Spee. Das kurz nach Beginn des Zweiten Weltkriegs vor Montevideo von der Besatzung versenkte deutsche Kriegsschiff soll gehoben werden. Die Arbeiten sollen Anfang Februar beginnen. Für die Hebung sind zwei Jahre vorgesehen. (Foto: dpa) dpa

Montevideo/dpa. - Die Bergung eines ersten Teils des 1939 gesunkenen deutschen Kriegsschiffs «Admiral Graf Spee» hat am Montag vor Montevideo begonnen. Ein Schwimmkran ging bei dem Wrack wenige Kilometer außerhalb des Hafens der uruguayischen Hauptstadt in Position. Allerdings verzögerte sich die Bergung wegen hohen Wellegangs erheblich. «Wir mussten einen zusätzlichen Schlepper anfordern, um den Schwimmkran auf Position halten zu können», sagte Bergungsleiter Héctor Bado der dpa.

Die private Bergungsgruppe hofft, in den kommenden Jahren mit Hilfe von Sponsoren das 1939 von der Mannschaft versenkte Schiff heben und restaurieren zu können. Bado äußerte sich zuversichtlich, den 27 Tonnen schweren Entfernungsmesser der «Admiral Graf Spee» noch am Montag aus dem nur wenige Meter tiefen Wasser hieven zu können. Der Bergungsbeginn hatte seit Ende Januar drei Mal wegen zu starken Windes und starker Dünung verschoben werden müssen.

Mit dem Entfernungsmesser wurden die Ziele für die schweren 28- Zentimeter-Geschütze erfasst. Er sei auch mit dem ersten auf Kriegsschiffen installierten Radar versehen, sagte Bado. Das Gerät ist 10,5 Meter lang und 6 Meter hoch.

Die «Admiral Graf Spee» hatte 1939 zu Beginn des Zweiten Weltkrieges im Südatlantik Jagd auf britische Handelsschiffe gemacht. Im Dezember 1939 wurde sie von britischen Kriegsschiffen vor Uruguays Küste gestellt und in der ersten großen Seeschlacht des Krieges erheblich beschädigt. 30 Matrosen starben.

Im Schutzhafen des neutralen Montevideo durfte sie auf Druck des britischen Botschafters nur vier Tage bleiben. Kapitän Hans Langsdorff erschien die Lage aussichtslos, und er ließ sein Schiff im Rio de la Plata sprengen. Er und seine 1100 Mann Besatzung gingen in Argentinien an Land, wo sie interniert wurden. Langsdorff nahm sich kurz darauf das Leben.