Nach Einsturz in Dresden Unions-Fraktionsvize: Deutschland reinste Brücken-Baustelle
Ein Teil der Carolabrücke in Dresden stürzt in die Elbe. Ein Unionspolitiker macht der Bundesregierung Vorwürfe. Die Grünen fordern mehr Geld für Instandhaltung von Infrastruktur.
Dresden - Nach dem Einsturz eines Teils der Carolabrücke hat der stellvertretende Unionsfraktionsvorsitzende Ulrich Lange der Bundesregierung schwere Vorwürfe gemacht und eine Infrastrukturoffensive gefordert. „Der Brückeneinsturz in Dresden ist dramatisch und es ist ein großes Glück, dass niemand verletzt wurde“, sagte Lange dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Die Carolabrücke stehe stellvertretend für den Zustand, in dem sich sämtliche Brücken im Land befänden. „Deutschland ist mittlerweile die reinste Brücken-Baustelle, denn die meisten Brücken krepieren kläglich vor sich hin und sind zum Teil so marode, dass nur noch der Abriss Sinn macht“, sagte Lange.
Der CSU-Politiker kritisierte vor allem Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP). „Nach lauten Ankündigungen eines Modernisierungsprogramms für Autobahnbrücken kam bisher nur heiße Luft von Bundesverkehrsminister Wissing.“ Mit einem großen Wurf sei hier nicht mehr zu rechnen.
Der verkehrspolitische Sprecher der grünen Bundestagsfraktion Stefan Gelbhaar forderte mehr Einsatz für die Instandhaltung von Infrastruktur, auch auf Kosten des Neubaus. „Allein bei den Brücken in Bundeshand sind tausende sanierungsbedürftig, bei Städten und Gemeinden sieht es vielerorts nicht anders aus“, sagte er den Zeitungen der „Funke Mediengruppe“. Der Schwerpunkt müsse auf Sanierung und Erhalt dieser bestehenden Infrastrukturen liegen. „Das ist eine notwendige Entscheidung, selbst wenn dafür Neubauprojekte zurückstehen müssen“.