Uniklinik Uniklinik: Erster Ebola-Verdachtsfall in Düsseldorf

Düsseldorf - In Bochum ist ein Ebola-Verdachtsfall aufgetreten. Der Mann wurde am Sonntagabend von der Feuerwehr in einem Spezialfahrzeug in die Uniklinik Düsseldorf gebracht. Die Uniklinik bestätigte ksta.de, dass sich der Patient auf der Sonder-Isolierstation befindet und derzeit weiteren Untersuchungen unterzogen wird.
Der Patient war am späten Sonntagabend mit einem Intensiv-Rettungswagen unter Begleitung von sechs weiteren Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr und zwei Polizeiwagen von Bochum nach Düsseldorf gebracht worden. Am Transport war den Angaben zufolge der Leiter des Düsseldorfer Gesundheitsamts, Frank Sensen, beteiligt, der als freiwilliger Helfer in den Ebola-Gebieten in Westafrika im Einsatz war.
Der Patient befindet sich unter höchster Sicherheitsstufe auf Sonderisolierstation. Diese besteht aus insgesamt drei Zimmern und ist dem Leber-Zentrum angeschlossen. Hier werden normalerweise Erkrankungen wie Hepatitis, HIV oder Malaria behandelt.
„Eine Gefährdung der Bevölkerung durch den Transport und die Behandlung kann nach menschlichem Ermessen ausgeschlossen werden“, sagte Düsseldorfs Gesundheitsdezernent Andreas Meyer-Falcke.
Eine Probe des Patienten wurde in einer Spezialverpackung per Autokurier íns Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin nach Hamburg gebracht. Das Ergebnis wird für den Nachmittag erwartet.
Erster Verdachtsfall für Düsseldorf
Für Düsseldorf ist es der erste Ebola-Verdachtsfall überhaupt. Die Sonderisolierstation (SIS) wurde vor rund zwei Jahren in Betrieb genommen und gilt als die modernste in ganz Europa. Sie ist die einzige in Nordrhein-Westfalen und eine von insgesamt sieben in ganz Deutschland.
Der Aufwand, den das Krankenhaus für die Behandlung eines Patienten betreiben muss, ist gewaltig. Rund 25 Ärzte und Pfleger kümmern sich im Drei-Schicht-System um den Erkrankten. Alle Personen, die an der unmittelbaren Behandlung beteiligt sind, müssen einen gelben Ganzkörperschutzanzug mit Luftgebläse und Hochleistungsfiltern tragen. Aufgrund der hohen körperlichen und psychischen Belastung wechselt das Team alle zwei Stunden.
Der Ernstfall wird in mehreren Schulungen im Jahr regelmäßig geprobt. Die High-Tech-Anlage selbst wird einmal wöchentlich in Betrieb genommen und bei Bedarf gewartet.
Die Stadt Düsseldorf will im Laufe des Vormittags weitere Informationen zu dem Verdachtsfall bekanntgeben. (ksta)
