Unfall in NRW Unfall Würselen: Radfahrer tot, Mordvorwurf gegen geflüchteten Fahrer

Würselen - Dieser Fall aus Würselen macht einfach nur fassungslos: Statt einem sterbenden Radfahrer zu helfen, soll der Unfallfahrer tatenlos neben ihm gestanden haben. Er soll auf seinen Bekannten gewartet haben, der ein Abschleppseil besorgte.
Die Staatsanwaltschaft veröffentlichte nun grausame Details zu dem tödlichen Unfall.
Unfall in Würselen: 34-Jähriger sitzt wegen versuchten Mordes in U-Haft
Nach dem Unfalltod des 19 Jahre alten Radfahrers sind zwei mutmaßlich verantwortliche Männer ermittelt worden.
Ein 34-Jähriger sitzt nach Angaben der Staatsanwaltschaft Aachen am Dienstag wegen versuchten Mordes durch Unterlassen in Untersuchungshaft, weil er unter Alkoholeinfluss und ohne Fahrerlaubnis den Radfahrer mit seinem Auto erfasst haben soll.
Ein 42 Jahre alter Bekannter, der dem Unfallfahrer bei der Flucht geholfen haben soll, sollte am Dienstag wegen Beihilfe zum versuchten Mord durch Unterlassen dem Haftrichter vorgeführt werden.
Unfall in Würselen: Männer sollen betrunken gewesen sein
Beide Männer saßen nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft in der Nacht zum vergangenen Samstag alkoholisiert am Steuer ihrer beiden Autos. Der 34-Jährige soll den Radfahrer übersehen haben, der auf einem Feldweg unterwegs war und dann die Straße kreuzte.
Der Radfahrer wurde erfasst, auf die Windschutzscheibe und dann zu Boden geschleudert. Die Wucht war so groß, dass das beschädigte Auto anschließend nicht mehr fahrtüchtig war und die Polizei Trümmerteile im Umkreis von 40 Metern fand.
Würselen: Unfallfahrer wartete wohl am Unfallort auf seinen Bekannten
Der 42 Jahre alte Bekannte des Unfallfahrers fuhr laut Staatsanwaltschaft sofort nach Hause, um ein Abschleppseil zu holen. Der betrunkene Autofahrer wartete währenddessen wohl tatenlos am Unfallort.
Der Bekannter habe dann den Unfallwagen und den 34 Jahre alten Fahrer von der Unfallstelle weggebracht, um den Unfall zu vertuschen, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Radfahrer lag sterbend auf der Erde, niemand soll geholfen haben
Um den lebensgefährlich verletzten Radfahrer hätten sich die Männer den Angaben zufolge nicht gekümmert. Sie hätten seinen Tod billigend in Kauf genommen, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Während der schwerverletzte Mann unweit von ihnen auf der Erde lag, haben die beiden Männer offenbar das Abschleppmanöver vollzogen.
Der junge Mann starb an der Unfallstelle. Fußgänger fanden ihn mitten in der Nacht, er sei zu der Zeit schon nicht mehr ansprechbar gewesen. (dpa/mg)