Unfall Unfall: Mindestens drei Tote und 16 Verletzte bei Gasexplosion

Lehrberg/dpa. - Drei Gebäude im verwinkelten Zentrumdes mittelfränkischen Lehrberg wurden vollständig zerstört, vieleandere beschädigt. In den Trümmern einer Bäckerei mit Bistro wurdennoch am Abend mindestens fünf Menschen vermisst.
Die Polizei teilte nicht mit, ob es sich bei den Toten umAngehörige der Bäckerfamilie handelte, um deren Angestellte oderGäste des Bistros. Der Sachschaden geht nach Schätzungen der Polizeiin die Millionen.
Mehrere hundert Helfer gruben sich - unterstützt von Suchhunden -durch den meterhohen, staubigen Schuttberg im Ortskern. Immer wiedermusste sie dabei kreuz und quer liegende Dachbalken mit Kränen zurSeite hieven.
Die Druckwelle der Explosion war nach Zeugenberichten noch in 400Metern Entfernung zu spüren. Die genaue Unglücksursache war zunächstunklar. Gegen 8.00 Uhr waren Polizei, Feuerwehr und Rotes Kreuz überGasgeruch im Umfeld der Bäckerei informiert worden. Als dieRettungskräfte den Flüssiggastank neben dem Gebäude untersuchenwollten, geschah die Explosion, deren Knall noch in 25 KilometerEntfernung zu hören war.
Durch die massive Druckwelle wurden das Fachwerkhaus sowiedahinter liegende Lagergebäude bis auf die Grundmauern zerstört.Decken, Dach und Wände stürzten in sich zusammen. Von herumfliegendenTrümmern wurden mehrere Häuser in der Nachbarschaft beschädigt. Durchdie Druckwelle gingen in rund 50 Gebäuden Fensterscheiben zu Bruch.Betroffen war auch die Kirche.
Den Ermittlungen zufolge war das Gas beim Befüllen eines Gastanksausgetreten und hatte sich explosionsartig entzündet. Der Tank selbstwurde durch die Explosion nicht beschädigt. Dagegen wurde das danebenabgestellte Tankfahrzeug unter Mauerteilen und Holzbalken gegraben.Um weitere Explosionen zu verhindern, kühlte die Feuerwehr denLastwagen mit Wasser.
Bis in die Nacht wollten die Rettungskräfte der Feuerwehr, desTechnischen Hilfswerkes und des Roten Kreuzes in den Trümmern nachÜberlebenden und möglichen weiteren Opfern suchen. Unklar war, wieviele Menschen sich zur Zeit des Unglücks im Bistro der Bäckereiaufgehalten hatten. «Es ist offen, ob dort Kunden ihren Morgenkaffeetranken», hieß es bei der Polizei. Die Helfer trugen den Schutt undHolzbalken Schicht für Schicht ab. «Die Rettungskräfte müssen sehrbehutsam vorgehen, um mögliche Überlebende nicht zu gefährden», sagteBayerns Innenstaatssekretär Georg Schmid, der die Unglücksstelle ander Bundesstraße 13 Ansbach-Würzburg in Augenschein nahm. DieGemeinde richtete im Rathaus eine Meldestelle für Vermisste ein.