Unfall Unfall: Acht Verletzte bei Explosion in Erdgaslager

Berlin/dpa. - Nach der schweren Explosion in einem Erdgaslager in Berlin-Spandau dauerten am Freitagabend die Aufräumarbeiten noch an. Bei dem Unglück wurden acht Menschen verletzt worden, drei von ihnen schwer. Zu der Explosion kam es beim Umfüllen von Gas in einen Tanklaster. Dabei sei es zu einer Verpuffung gekommen, berichtete die Polizei. Die Ursache war zunächst noch unklar. Nach Angaben der Gasag würden sich die Untersuchungen dazu noch hinziehen.
Insgesamt mussten 500 Anwohner evakuiert werden. Sie konnten allerdings gegen 19.00 in ihre Häuser zurückkehren. Gegen 20.00 Uhr sollte auch der Autoverkehr auf der Heerstraße wieder freigegeben werden. Diese war von der Polizei vom Scholzplatz bis zur Pichelsdorfer Straße gesperrt worden. Am späten Nachmittag durften dort wieder Busse fahren.
Von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Rotem Kreuz und der Gasag waren rund 600 Helfer im Einsatz. Die Gasag rechnete damit, dass die Arbeiten noch bis in die frühen Morgenstunden notwendig seien. Auch am Abend strömte nach Feuerwehrangaben noch Gas aus. «Die Situation ist weiterhin gefährlich», sagte ein Feuerwehrsprecher. Es werde versucht, Brände zu verhindern. Außerdem würde die Unglücksstelle weiter gekühlt, damit es nicht zu weiteren Explosion komme.
Die Halbinsel Steffenhorn mit ihren Kleingärten wurde geräumt, 40 Menschen in Sicherheit gebracht. Durch das Unglück kam es auch zu erheblichen Behinderungen im öffentlichen Nahverkehr, Autofahrer standen im Stau. Die Heerstraße war abschnittsweise in dichten Rauch gehüllt. Zahlreiche Anrufer hatten sich beim Notruf gemeldet und von einem ohrenbetäubenden Knall berichtet. Der Luftraum über der Explosionsstelle wurde gesperrt, der Luftverkehr der Berliner Flughäfen war davon aber nicht betroffen.
Drei Menschen wurden bei dem Unglück schwer verletzt. Sie zogen sich lebensgefährliche Verbrennungen zu, vor allem im Gesicht. Nach Angaben des behandelnden Arztes sei ihr Zustand am Abend stabil gewesen. Sie befänden sich allerdings noch unter Narkose.
Die Explosion ereignete sich den Angaben zufolge gegen 9.45 Uhr in der Nähe der Freybrücke im Brandensteinweg. Unter dem Gelände befindet sich in 800 Meter Tiefe ein riesiger Erdgasspeicher, in dem 600 Millionen Kubikmeter Gas lagern. Dieser Vorrat reicht aus um Berlin ein Jahr lang mit Gas zu versorgen. Der umweltpolitische Sprecher der Berliner SPD-Fraktion, Daniel Buchholz, sah hingegen alte Befürchtungen der Anwohner bestätigt. Ein solcher Unfall dürfe bei ordnungsgemäßer Arbeit und einwandfreier Technik eigentlich nicht passieren.