Umwelt Umwelt: Tintenfische in der Ostsee entdeckt

Rostock/Hamburg/dpa. - Meeresbiologen haben zwei Tintenfische aus der Ostsee gefischt. Der ungewöhnliche Fang ging den Biologen des Rostocker Instituts für Ostseefischerei vor Warnemünde ins Netz, wie die Bundesforschungsanstalt für Fischerei am Mittwoch in Hamburg mitteilte. Bei den beiden Jungkalmaren handele es sich um zwei fünf bis sieben Zentimeter große Tiere. Sie seien vermutlich mit dem Einstrom von Salzwasser aus dem Kattegatt in die Ostsee gespült worden.
Natürlicher Lebensraum der Kalmare ist der Nordatlantik und die Nordsee, sagte der Chef des Instituts für Ostseefischerei, Cornelius Hammer. Sie werden bis zu 15 Zentimeter groß. Nach Einschätzung des Meeresbiologen sind die Überlebenschancen für Tintenfische in der Ostsee wegen des niedrigen Salzgehalts eher gering. Da die Haut der Kalmare sehr dünn ist, gerate das osmotische Gefüge durcheinander. «Die Tiere werden verenden.»
Durch den großen Salzwassereinstrom Anfang des Jahres seien Tiere wie Sardellen und Tintenfische aus der Nordsee eingeschwemmt worden, sagte Hammer. Der Salzgehalt sei zwar in tieferen Schichten der Ostsee auf 20 Promille gestiegen, in der Nordsee liege er aber bei 32 Promille.