Geshcichte Umgebautes Salinemuseum Halle wird zum Teil wieder eröffnet
Einst ist die Stadt Halle mit Salz reich geworden. Die Tradition des Salzsiedens wird nun in einem Teil des sanierten und umgestalteten Salinemuseums wieder für Besucher sichtbar. Bis 2025 soll alles fertig sein.
Halle - Nach dreieinhalb Jahren Umbau und Sanierung öffnet das „Technische Halloren- und Salinemuseum“ in Halle wieder zum Teil seine Pforten für die Öffentlichkeit. Besucherinnen und Besucher können nach der Eröffnung einer ersten Halle an diesem Freitag den ersten Teil des sanierten Geländes am Wochenende in Augenschein nehmen. „In der Siedehalle Süd gibt es eine Ausstellung zum Bauprojekt“, sagte der Leiter des Aufbaustabes Salinemuseum Halle, Ingo Beljan. Die jetzige Schau auf 400 Quadratmetern zeigt 40 schwarz-weiß Fotos vom Baufortschritt. Auch Baufundstücke, wie etwa Elemente von maschinellen Anlagen, die zur Belüftung und Kohletrocknung genutzt wurden, sind zu sehen.
Bis Ende 2025 werde die Siedehalle Nord mit großer Siedepfanne fertig sein, dann soll es täglich ein Schausieden geben. Nach der Sanierung der beiden Hallen rechnet das Museum mit jährlich rund 60 000 Besuchern. In zwei Jahren soll dann auch die eigentliche Dauerausstellung eröffnen. „Darin geht es um die Bedeutung des Salzes und die hallesche Salzgeschichte“, sagte Beljan. „Es wird dann an interaktiven Stationen gezeigt, wie Salz gesiedet wurde.“ Auch ein Teil des Silberschatzes der Halloren, der bislang nur zu besonderen Anlässen in der Öffentlichkeit stand, soll dann im Museum dauerhaft gezeigt werden.
Ab August wird es auf der Saline regelmäßig Treffen, sogenannte Zukunftswerkstätten, geben. „Die Leute werden eingeladen, mitzureden wie das zukünftige Museum gestaltet wird“, so Beljan. Zudem gibt es jetzt an der Saline-Insel einen neuen Bootsanleger. „Ein extra angeschafftes Salonboot soll ab September zum Salinefest regelmäßig gemietet werden können“, sagte Steffen Kohlert, Vorsitzender des „Verein Hallesches Salinemuseum“.
Die Gesamtkosten für die Sanierung, sowie die Einbauten und die Ausstellung bezifferte Beljan auf rund 20 Millionen Euro. Das Geld komme von der EU, der Stadt Halle und dem Land Sachsen-Anhalt.
Bis 1964 wurde Sole aus einem Brunnen in Halle gefördert und daraus gewerbsmäßig Salz gesiedet. Das Salinemuseum Halle begann 1969 mit dem Schausieden des Salzes. In der Stadt leben heute 57 hallesche Salzarbeiter, Halloren genannt. Sie verwalten das Erbe.
Das „Weiße Gold“ hat Halle an der Saale einst Reichtum verschafft. „Die nachweisbaren Anfänge der Salzproduktion in der Region liegen in der Steinzeit vor 5000 Jahren“, sagte der Archäologe Torsten Schunke vom Landesamt für Archäologie und Denkmalpflege Halle. „Das beweisen Funde aus der Dölauer Heide in Halle von kelchförmigen Tongefäßen, sogenannte Briquetage, in denen Salz gesiedet wurde.“ Die Stücke gehörten in Mitteleuropa zu den ältesten Nachweisen des Salzsiedens, so Schunke, nur in Polen und Südosteuropa gebe es ähnlich alte Nachweise.