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Jugendschutz Umfrage: Brandenburger für Verbot sozialer Medien unter 16

Facebook, Instagram, Tiktok: Sie sind beliebt bei Jugendlichen. In Australien sind soziale Netzwerke für alle unter 16 Jahren tabu. Wie sehen das die Brandenburger?

Von dpa Aktualisiert: 30.01.2025, 17:01
Eine Mehrheit der Brandenburger ist für ein Verbot sozialer Medien unter 16 (Symbolbild).
Eine Mehrheit der Brandenburger ist für ein Verbot sozialer Medien unter 16 (Symbolbild). Alicia Windzio/dpa

Potsdam - Eine deutliche Mehrheit der Brandenburgerinnen und Brandenburger will soziale Medien laut einer Umfrage erst ab 16 Jahren erlauben - wie in Australien. 69 Prozent der Befragten sind für ein Verbot sozialer Medien für Kinder und Jugendliche unter 16 in Deutschland, wie die Befragung des Instituts Insa für „Märkische Allgemeine Zeitung“, „Märkische Oderzeitung“ und „Lausitzer Rundschau“ ergab.

Nur knapp ein Fünftel (19 Prozent) ist gegen ein Verbot. Fünf Prozent ist es egal, fünf Prozent wissen es nicht, ein weiteres Prozent will sich nicht äußern.

Die Befürworter eines Verbots finden sich der Befragung zufolge in allen Altersgruppen. Besonders hoch ist die Zustimmung mit 79 Prozent bei den über 70-Jährigen, aber auch 44 Prozent der 16- bis 29-Jährigen sind dafür. 

Bei den Anhängern der Parteien wünschen sich alle ausnahmslos mehrheitlich ein Verbot - am häufigsten die des BSW mit 90 Prozent. Für die Umfrage wurden 1.000 Menschen in Brandenburg ab 16 Jahren zwischen 20. und 27. Januar befragt.

Minister: Kinder früh auf Gefahren vorbereiten

Bildungsminister Steffen Freiberg (SPD) verwies auf das Ziel, Kindern Medienkompetenz zu vermitteln. „Eine zentrale Aufgabe unserer Bildungseinrichtungen ist es, Kinder maßvoll an die digitale Welt heranzuführen, die sie umgibt“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. „Wir wollen sie frühzeitig auf die Gefahren digitaler Medien vorbereiten. Und wir wollen sie zu einem verantwortungsbewussten, selbstbestimmten und kritischen Umgang befähigen.“

Australiens Gesetz als Vorbild

Australien hatte im November 2024 per Gesetz ein Mindestalter von 16 Jahren für die Nutzung sozialer Medien auf den Weg gebracht. Die Plattformen sollten ein Jahr bekommen, um die neue Altersbeschränkung umzusetzen. Falls sie keine angemessenen Maßnahmen ergreifen, drohen saftige Strafen.

Die Regelung sorgt international für Diskussionen. Auch in Frankreich wird über eine Altersgrenze diskutiert. Kritiker warnen, dass das Gesetz Kinder und Jugendliche isolieren könnte und sie von den positiven Aspekten sozialer Medien ausschließe.

Debatte über Handyverbot

In Brandenburg wird über ein Handyverbot in Schulen diskutiert. Handys müssen während des Unterrichts in der Tasche oder im Spind bleiben. Die AfD fordert für Grundschulen ein Handyverbot. Bildungsminister Freiberg lehnt ein umfassendes Handyverbot an Schulen ab.