Eishockey Umbruch beim Vizemeister: Unklare Zukunft bei Popiesch
Neben dem Manager werden die Fischtown Pinguins voraussichtlich auch einen neuen Trainer bekommen. Ein früherer NHL-Profi ist ein Kandidat.
Bremerhaven - Gedankenversunken stand Thomas Popiesch hinter der Bande der Eisarena in Bremerhaven. Vieles spricht dafür, dass die vierte Niederlage im Eishockey-Finale am Freitagabend gegen die Eisbären Berlin sein letztes Spiel als Trainer der Fischtown Pinguins war. Seit Monaten gibt es Hinweise, dass der 58-Jährige in der nächsten Saison aus familiären Gründen zum Zweitligisten Krefeld Pinguine wechseln wird. Spätestens auf der Abschlussfeier des Überraschungs-Vizemeisters am Mittwoch dürfte endgültig Klarheit herrschen.
Äußern wollen sich derzeit weder der Club noch der Coach selbst. „Da ist jetzt nicht der Augenblick, die Frage und das Thema reinzuwerfen“, sagte Popiesch am Freitagabend sichtlich genervt. Manager Alfred Prey, der nach über 30 Jahren die sportliche Verantwortung an Sebastian Furchner übergeben wird, sagte, dass sich der Verein auf Wunsch des Trainers nicht zu dem Thema erklären wird.
Seit dem Bremerhavener DEL-Aufstieg 2016 hieß der Trainer immer Popiesch. Die Erfolgsliste ist lang. Jedes Jahr erreichte er trotz verhältnismäßig kleinen Etats mit den Pinguins die Playoffs. Highlight war die Vizemeisterschaft in diesem Jahr. „Ich bin so unheimlich stolz auf die Jungs. Was sie das ganze Jahr geleistet haben, wie sie die ganze Region mitgenommen haben, die ganze Stadt in Euphorie versetzt haben. Das ist sensationell und einmalig“, sagte der Coach.
Als Kandidat für die sicherlich nicht einfache Nachfolge wird immer wieder Co-Trainer Alexander Sulzer genannt. Der Ex-Profi wird bei der am 10. Mai beginnenden Eishockey-WM auch Assistent von Bundestrainer Harold Kreis sein. Danach könnte er erstmals Cheftrainer werden. Der frühere NHL-Profi wurde von Popiesch im Sommer 2022 nach Bremerhaven gelotst.
„Ich habe noch nie jemanden gesehen, der das Spiel so gut sieht wie er. Er erkennt jede Situation im live sofort und hat direkt eine Lösung dafür. Das ist für mich ein Eishockey-Genie“, schwärmte Sulzer von Popiesch. „Das ist wirklich unglaublich. Ich habe in den letzten Jahren so viel im Eishockey gelernt, wie zuvor in den 20 Jahren.“