Überteuerte Karten bei Ebay Überteuerte Karten bei Ebay: Casper kauft Schwarzmarkt-Tickets für sein eigenes Konzert

Bielefeld/Köln - 799 Euro für ein Konzert der Foo Fighters, 319 Euro für Adele – die Schwarzmarkt-Preise für ausverkaufte Konzerte explodieren, auch in Köln. Die Veranstalter scheinen machtlos.
Ähnlich erging es auch Casper: Innerhalb kürzester Zeit waren die Tickets für sein „Zurück Zuhause Festival“ in Bielefeld vergriffen. Wenig später tauchten diese dann bei Ebay auf, zu Preisen weit über den normalen 33,50 Euro.
Mehr als 200 Euro verlangten Verkäufer für Tickets. Der Musiker wollte da nicht tatenlos zusehen: "Weil ich es einfach schade fand, dass auf den Rücken von Fans so ein Geschäft gemacht wird", schreibt er auf seiner Facebook-Seite.
Eine komplett gescheite Lösung, um dem Problem Herr zu werden, habe auch er nicht. Trotzdem hat er sich nun etwas einfallen lassen: „Ich habe mich in den ersten Tagen dran gemacht und versucht alles »sofort-kauf«-mäßig aufzukaufen was preislich riesig hoch aussah.“
Casper verlost Tickets
Diese Tickets verlost der Rapper nun. Einige Casper-Fans waren anscheinend schon bereit, ein vielfaches des normalen Preises zu zahlen: „Ich habe für meine bei ebay auch 103€ bezahlt“, erzählt Adriane F..
Der Handel mit Schwarzmarkt-Tickets ist nahezu bei allen Großveranstaltung ein Problem, nicht nur bei Konzerten auch bei Fußballspielen. Vereinen und Veranstaltern fehlt bisher eine wirkungsvolle Maßnahme, die den Schwarzmarkt eindämmt.
Bisher keine Lösung gegen Schwarzmarkt-Handel
Auf Anfrage dieser Zeitung nahm der Konzertveranstalter FKP Scorpio im April zu den Preisen für das Kölner Foo Fighters-Konzert Stellung: „Selbstverständlich ist auch uns bewusst, dass diese Ticketanbieter bei Ebay und Viagogo die Tickets zu einem so frühen Zeitpunkt nur aus einem Grund anbieten - um Geld zu verdienen.“
Mit einer Begrenzung auf vier Tickets pro Käufer hatte man damals versucht, den Schwarzmarkt-Handel einzudämmen – vergeblich.
Eine Personalisierung der Tickets gestaltet sich schwierig. „Auch personalisierte Karten werfen Probleme und Streitereien auf“, erklärt Casper bei Facebook.
Ähnlich äußerte sich FKP Scorpio im Frühjahr zur Personalisierung: „Diese ist zum einen mit einem personellen und administrativen Mehraufwand verbunden, der über den Ticketpreis an die Kunden weitergegeben werden müsste.“ Auch für den Konzert-Besucher gebe es einige Nachteile, wie längere Einlasszeiten und Schwierigkeiten bei der Weitergabe etwa im Krankheitsfall.
Auch Kritik an Casper
Viel Beifall findet die Aktion des Musikers bei seinen Fans: „Das ist ungefähr die coolste Aktion des Jahres“, schreibt Nico H. Aber es gibt auch kritische Töne: „Eine absolut bescheuerte Aktion! Damit gibst du den Wiederverkäufer auch noch ihre Daseinsberechtigung“, kommentiert Sascha D.
Denn eigentlich gibt es nur eine Lösung gegen den Ticket-Handel und die haben Musik- und Fußball-Fans selbst in der Hand: Die überteuerten Tickets nicht kaufen.