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Überschwemmungen Überschwemmungen: Hochwasser in Wertheim erreicht höchsten Stand

06.01.2003, 15:42
Zwei Feuerwehrmänner schieben am Sonntag (05.01.2003) ein Schlauchboot durch eine überflutete Straße in Wertheim.Durch den Temperaturrückgang der letzten Tage entspannte sich die Hochwassersituation in Wertheim am Sonntagvormittag und der Wasserstand ging etwas zurück. Für die nächsten Tage wird jedoch mit einem weiteren Anstieg des Wasserpegels von Main und Tauber gerechnet. (Foto: dpa)
Zwei Feuerwehrmänner schieben am Sonntag (05.01.2003) ein Schlauchboot durch eine überflutete Straße in Wertheim.Durch den Temperaturrückgang der letzten Tage entspannte sich die Hochwassersituation in Wertheim am Sonntagvormittag und der Wasserstand ging etwas zurück. Für die nächsten Tage wird jedoch mit einem weiteren Anstieg des Wasserpegels von Main und Tauber gerechnet. (Foto: dpa) dpa

Hamburg/dpa. - Die Lage in den meisten Hochwassergebieten Deutschlands hat sich in der Nacht zum Montag weiter entspannt. In einigen Orten blieb die Situation aber dennoch kritisch. So erreichte der Wasserstand im seit Tagen überfluteten badischen Wertheim am Zusammenfluss von Main und Tauber am Morgen einen Höchststand von 5,75 Metern. «Seit dem Sonntagabend steigt das Wasser gut zwei bis drei Zentimeter in der Stunde», sagte ein Sprecher der Wertheimer Feuerwehr. In Deutschland verursachten die Wassermassen Schäden in Millionenhöhe. Vermutlich fünf Menschen kamen bisher ums Leben.

   Die Einsatzkräfte in Wertheim warteten mit Bangen auf die Ankunft der zweiten Flutwelle. Der Scheitelpunkt mit einem Wasserstand von «sechs Metern plus» sollte die Kleinstadt am frühen Abend passieren. Der Hochwasserscheitel der Saale wurde nach Expertenangaben in Halle erwartet.

Die Elbe im tschechischen Nordböhmen steigt weiter. Am Montagmorgen erreichte sie einen Pegelstand von 7,60 Metern. Die in Richtung Dresden fließende Elbe werde entgegen den Voraussagen von Meteorologen aber nicht bei dieser Höhe stagnieren, sondern steige stündlich um einen Zentimeter, berichtete der tschechische Rundfunk. Die Behörden in Prag wollten zunächst keine neue Prognose bekannt geben.

In den Städten Usti nad Labem (Aussig) und Hrensko an der sächsisch-tschechischen Grenze flutete das Elbwasser am Morgen weitere Erdgeschosse und Keller. Einige Häuser, die durch das August- Hochwasser beschädigt wurden, waren erst vor wenigen Wochen fertig renoviert worden.

In Dresden wurde der Scheitel der Elbe mit 6,90 Meter erwartet. Das Terrassenufer blieb weiter gesperrt. Im bedrohten thüringischen Leubingen ging der Wasserstand um ein bis zwei Zentimeter pro Stunde zurück. «Die Lage ist stabil, Entwarnung kann aber noch nicht gegeben werden», hieß es.

Dagegen beruhigte sich die Lage an den großen Strömen wie Rhein und Mosel weiter. Das kalte und überwiegend trockene Winterwetter trägt in den kommenden Tagen nach Angaben des Hochwassermeldezentrums zu einer Entspannung der Hochwasserlage am Rhein bei. Am Montag sorgte der starke Main-Zufluss allerdings noch für stabile bis leicht steigende Wasserstände zwischen Mainz und Koblenz.

Sowohl in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen als auch in Niedersachsen wurden fallende Pegelstände gemeldet. Auch die Lage in den bayerischen Hochwassergebieten entspannte sich weiter. Fast im gesamten Freistaat sanken nach Auskunft des Landesamtes für Wasserwirtschaft die Pegelstände.

Das Hochwasser überschwemmt am Sonntag (05.01.2003) die Rheinwiesen in Düsseldorf. Mit Pegelständen knapp unter neun Metern bleibt Düsseldorf vom Hochwasser verschont. Die Altstadt am Rheinufer ist erst ab 11.30 Meter in Gefahr. (Foto: dpa)
Das Hochwasser überschwemmt am Sonntag (05.01.2003) die Rheinwiesen in Düsseldorf. Mit Pegelständen knapp unter neun Metern bleibt Düsseldorf vom Hochwasser verschont. Die Altstadt am Rheinufer ist erst ab 11.30 Meter in Gefahr. (Foto: dpa)
dpa