1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Tschechien: Tschechien: 19 Tote bei Busunfall

Tschechien Tschechien: 19 Tote bei Busunfall

09.03.2003, 13:38
Touristengruppe verunglückt: 19 Tote bei Busunfall in Tschechien. (Foto: dpa)
Touristengruppe verunglückt: 19 Tote bei Busunfall in Tschechien. (Foto: dpa) CTK

Prag/dpa. - Tragisches Ende eines Skiurlaubs: Bei einem schweren Busunfall in Südböhmen sind in der Nacht zum Sonntag 19 tschechische Touristen ums Leben gekommen, darunter ein Kind. Etwa 35 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Der doppelstöckige Reisebus war auf der Rückreise von Österreich aus noch ungeklärten Gründen nahe des Ortes Nazidla einen Abhang rund 7 Meter hinabgestürzt.

Nach Angaben der Rettungskräfte waren 17 Menschen tot geborgen worden, zwei starben später trotz intensiver ärztlicher Hilfe. Die meisten Touristen, die sich noch in Krankenhäusern befänden, hätten innere Verletzungen, mehrfache Knochenbrüche und Brustwunden, sagte ein Behördensprecher. Mindestens ein Verletzter befand sich in einem kritischen Zustand. Innenminister Stanislav Gross sprach von einem der schlimmsten Unfälle in der Geschichte des Landes und kündigte eine genaue Untersuchung an. Regierungschef Vladimir Spidla sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus.

Das Fahrzeug war auf der Europastraße E55 auf die Gegenfahrbahn geraten und verunglückt. Rettungskräfte sprachen von einem «grauenhaften Anblick». «Das Oberdeck war völlig abgetrennt, Leute schrien vor Schmerz, es war eine Katastrophe», sagte Rettungsarzt Martin Kuba der Prager Nachrichtenagentur CTK. Nach Angaben von Staatsanwalt Petr Dusek hat die Polizei die beiden Fahrer des Busses bereits vernommen. Ihre Aussagen waren zunächst nicht bekannt.

Es werde weder menschliches, noch technisches Versagen ausgeschlossen, sagte ein Polizeisprecher. Man hoffe auf die Auswertung des Fahrtenschreibers. Die meisten Touristen stammten aus dem westböhmischen Kreis Karlovy Vary (Karlsbad) und kamen von einem Skiurlaub in den österreichischen Alpen zurück. Ihre Angehörigen waren noch in der Nacht zu Sonntag mit einem Sonderbus nach Südböhmen gebracht worden.