Freizeit Trotz Regens: Schausteller mit Saison bislang zufrieden
Die großen Volksfeste in Niedersachsen ziehen jedes Jahr Hunderttausende Besucherinnen und Besucher an. Allerdings werde weniger Geld ausgegeben, heißt es aus der Schausteller-Branche.
Hannover - Trotz Regens und Inflation: Die niedersächsischen Schausteller sind mit dem Verlauf der Saison 2023 bislang zufrieden. Die Veranstaltungen im Frühjahr und Sommer von der Bremer Osterwiese bis zum Schützenfest Hannover seien sehr gut gelaufen, sagte Fred Hanstein, Vorsitzender des Landesverbands Niedersachsen der Markt- und Schaustellerbetriebe der Deutschen Presse-Agentur. „Es war wieder wie vor Corona.“ Das zuletzt regnerische Wetter habe allerdings Einbußen gebracht, etwa beim Maschseefest.
„Zu einer Traditionskirmes kommen die Menschen aber bei jedem Wetter, die ziehen dann halt eine Regenjacke an“, sagte Hanstein. Dies hätten die Schausteller aus Niedersachsen in Nordrhein-Westfalen erlebt, etwa bei Libori in Paderborn oder der Cranger Krimes in Herne. Zu den traditionellen Volksfesten zählt Hanstein auch den Stoppelmarkt in Vechta, der am Donnerstag eröffnet wurde.
„Unser größtes Problem ist der Personalmangel“, berichtete der Verbandschef. Einige Kollegen müssten sogar einige Feste auslassen, weil ihnen Mitarbeiter für den Auf- und Abbau fehlten. Während der Pandemie hätten sich viele Mitarbeiter andere Jobs gesucht. „Das kann ich ihnen nicht übelnehmen“, meinte Hanstein.
Darüber hinaus machen die gestiegenen Energie- und Spritkosten den Schaustellern zu schaffen. „Wir mussten deshalb die Preise erhöhen, aber versuchen dies, möglichst gering zu halten“, sagte der Schausteller aus Duingen im Landkreis Hildesheim. Über Familientage mit Rabatten werde versucht, finanzschwächere Familien einen Volksfestbesuch zu ermöglichen. Bei vielen Besucherinnen und Besuchern sei zu spüren, dass wegen der Inflation das Geld nicht mehr so locker sitze.
Die finanziellen Belastungen als Folge der Corona-Zeit seien in der Branche noch spürbar, beobachtet Hanstein. Dennoch hätten weit weniger Kolleginnen und Kollegen ihre Geschäfte aufgegeben, als zu Beginn der Pandemie befürchtet. „Das waren höchstens eine Hand voll, die früher in den Ruhestand gegangen sind.“ Schausteller seien von Natur aus Optimisten, betonte Hanstein, der seinen Betrieb in vierter Generation führt. „Wir freuen uns schon jetzt auf die tollen Veranstaltungen im Herbst und auf die Weihnachtsmärkte.“