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Eilantrag „Trostfrauen“-Denkmal darf noch bis September bleiben

Eine kleine Bronzestatue in Berlin verursacht seit langem Streit zwischen dem Korea-Verband und dem Bezirksamt Mitte. Nun hat ein Gericht über eine weitere Duldung entschieden.

Von dpa 16.04.2025, 12:03
Die Bronzestatue in Moabit erinnert an die Opfer sexueller Gewalt im Pazifikkrieg (Archivbild).
Die Bronzestatue in Moabit erinnert an die Opfer sexueller Gewalt im Pazifikkrieg (Archivbild). Fabian Sommer/dpa

Berlin - Das Denkmal der koreanischen „Trostfrauen“ in Berlin-Moabit darf bis zum 28. September aufgestellt bleiben. Das hat das Verwaltungsgericht in Berlin in einem Eilverfahren entschieden. Bis mindestens zu diesem Zeitpunkt hat der Korea-Verband, der den Antrag gestellt hat, Anspruch auf eine Sondernutzung der Fläche, wie es in einer Mitteilung hieß.

Der Begriff Trostfrauen ist ein Euphemismus für Zehntausende Asiatinnen, die während des Pazifikkrieges im Zweiten Weltkrieg in japanischen Frontbordellen von Soldaten der japanischen Armee sexuell missbraucht wurden. Die kleine Statue erinnert an die Opfer.

Korea-Verband will geforderten Abbau nicht hinnehmen

Das Bezirksamt Mitte hatte den Korea-Verband vergangenes Jahr dazu aufgefordert, die Bronzestatue bis zum 31. Oktober 2024 zu entfernen. Der Verband, der das Bronzemädchen im Herbst 2020 an der Ecke zwischen Bremer Straße und Birkenstraße errichtet hat, wollte das nicht hinnehmen und reichte am 16. Oktober einen Eilantrag dagegen ein.

Nach Angaben des Gerichts hatte der Korea-Verband gefordert, dass die Duldung bis zu einer rechtskräftigen Entscheidung über den Verlängerungsantrag ausgesprochen wird. Da das Land Berlin, vertreten durch das Bezirksamt Mitte, aber zeitnah über den Umgang mit temporärer Kunst im Stadtraum entscheiden wolle, sei die Duldung befristet worden, so das Gericht. 

Statue ist schon lange Streitthema

Um die Statue schwelt seit langem ein Streit zwischen dem Korea-Verband und dem Bezirksamt Mitte. Nach Angaben der Behörde können private Kunstobjekte im öffentlichen Raum lediglich eine temporäre Genehmigung bekommen. Nach Darstellung des Korea-Verbands soll das Denkmal weichen, weil die japanische Regierung Druck macht.

Der Korea-Verband ist ein gemeinnütziger Verein, der sich eignen Angaben zufolge für Menschen- und Bürgerrechte im geteilten Korea, in Europa und vor Ort in Moabit einsetzt.