Naturschutz Trockenheit erschwert Fledermäusen wohl die Nahrungssuche

Berlin - Die Trockenheit in diesem Sommer dürfte nach Einschätzung einer Expertin des Naturschutzbundes Berlin (Nabu) die Nahrungssuche heimischer Fledermäuse erschweren. „Wir haben dazu zwar noch keine Daten, aber ich würde davon ausgehen, dass Fledermäuse es derzeit schwerer haben“, sagte Nina Dommaschke, Projektmanagerin Artenschutz am Gebäude, vor der Fledermausnacht am 27. und 28. August.
Die hier vorkommenden Fledermausarten ernähren sich ihr zufolge ausschließlich von Insekten: 1000 Stück pro Nacht fresse etwa eine Zwergfledermaus. „Sie muss nachts ganz schön arbeiten.“ Es sei allerdings davon auszugehen, dass diesen Sommer eher wenig Stechmücken vorkommen, da diese Wasserflächen wie Pfützen brauchten, erklärte Dommaschke. An ausgetrockneten Gewässern falle für Fledermäuse zudem die Möglichkeit weg, knapp über der Wasseroberfläche zu jagen.
Bei Insekten ist ohnehin seit einiger Zeit ein Schwund der Bestände zu beobachten. Dommaschke sprach aber von generell komplexen Nahrungsnetzen, so dass sich Auswirkungen bestimmter Einflüsse nicht einfach vorhersagen ließen. Generell hätten Fledermäuse auch das Problem des Quartierverlusts, weil etwa bei Sanierungen an Gebäuden Ritzen und Hohlräume verschlossen werden, sagte Dommaschke. Abhilfe schaffen könne man mit Fledermauskästen.
Nach Nabu-Angaben sind in Berlin 18 der 25 in Deutschland heimischen Fledermausarten nachgewiesen - Berlin gelte als Hauptstadt der Fledermäuse. Es überwintere aber nur ein Teil regelmäßig hier. Die Zitadelle Spandau gehöre zu den wichtigsten Winterquartieren Mitteleuropas mit bis zu 11.000 Fledermäusen.
Im Zuge der Fledermausnacht (Batnight) sind in Berlin und bundesweit einige Veranstaltungen wie Führungen angekündigt. Hintergrund des Termins ist Dommaschke zufolge die hohe Aktivität von Fledermäusen zu dieser Jahreszeit - ablesbar sei das auch an zahlreichen Anrufen beim Nabu von Menschen, in deren Wohnung sich eine Fledermaus verirrt hat. Die Batnight soll für den Schutz der Tiere sensibilisieren und Sympathien für sie wecken.