Trauerfeier Trauerfeier: Familie und Freunde nahmen Abschied von Hans Clarin

Aschau im Chiemgau/dpa. - Gut ein Dutzend Filmschaffende,darunter auch Christian Wolff («Forsthaus Falkenau»), nahmen daranteil. Anschließend wurde der am vergangenen Sonntag 75-jähriggestorbene Staatsschauspieler bei herrlichem Spätsommerwetter auf dem Dorffriedhof beerdigt.
Der mit Sonnenblumen geschmückte Sarg mit den sterblichenÜberresten Clarins stand in der Kirche neben einem Porträt desSchauspielers, auf einem Samtkissen lagen seine Orden. Zu Füßen desSarges war ein Blumenherz aufgestellt. Vor dem Altar bezogenFahnenabordnungen der Aschauer Gebirgsschützen und vonTrachtenvereinen Stellung. In seiner Predigt sagte Pfarrer JosefWinkler, Clarin habe mit seiner Schauspielkunst Millionen Menschenerheitert, «aber auch getröstet». Der Geistliche erinnerte an dieletzte Rolle des Verstorbenen, in der dieser einen katholischenBischof gespielt habe. Der Protestant Clarin hatte ausdrücklich einekatholische Beerdigung gewünscht.
Auch «Pumuckl»-Mutter Ellis Kaut saß trauernd in der Kirche. Siesagte über Clarin: «Er wird immer mein "Pumuckl" bleiben.» Clarinhatte über mehr als 40 Jahre im Fernsehen der Figur seine Stimmegeliehen. Joachim «Blacky» Fuchsberger meinte, Clarins Tod habe einegroße Lücke in die Zunft der Schauspieler gerissen. Für ChristineNeubauer ist ein «warmherziger, echter und ehrlicher Kollege von unsgegangen». Auch Wolfgang Fierek, Günter Maria Halmer, ProduzentHelmut Ringelmann und Moderator Dieter Thomas Heck gehörten zu denTrauergästen.
Nach dem Gottesdienst zogen zwei Pferde von Clarins Freunden desHaflingerstammtisches eine Kutsche mit dem schweren Eichensarg zumnahen Friedhof. Dahinter ging die Witwe Christa Gräfin von Hardenbergim schwarzen Dirndl und mit einem Schleier im Haar. Die AschauerBlasmusik spielte Trauermärsche. Mitglieder des örtlichenTrachtenvereins «Griabinga», in dem Clarin Mitglied war und stets dieTracht trug, senkten den Sarg ins offene Grab.
Bayerns Kunstminister Thomas Goppel (CSU) würdigte Clarin inseiner Grabrede als Menschen, «der uns alle bereichert hat». Auch alszugereister Norddeutscher habe Clarin zu Bayern gehört.Schauspielerkollege Wolff rezitierte Hermann Hesse. Als auf derTrompete das Zirkuslied «Oh mein Papa war eine große Künstler»erklang, kämpften viele Trauergäste mit den Tränen.
Hans Clarin war am Sonntag kurz vor seinem 76. Geburtstag imKreise seiner Familie an Herzversagen gestorben. Insgesamt wirkte derSchauspieler in mehr als 100 Film- und Fernsehproduktionen mit. Derin Wilhelmshaven geborene Clarin lebte bis zuletzt auf dem mehr als400 Jahre alten «Moserhof» in Aschau.

