Wirbelsturm Tornado von Bützow: Neue Fotos ein Jahr nach der Katastrophe

Bützow - Der Unwetter-Spuk dauerte nur wenige Minuten. Doch die Spuren des Tornados, der am 5. Mai 2015 in Bützow in Mecklenburg-Vorpommern wütete, sind noch ein Jahr danach zu sehen.
Die meisten Gebäude in der kleinen Stadt Bützow sind wieder hergerichtet. Wo noch Baugerüste stehen, werden hauptsächlich Fassadenarbeiten erledigt, sagt Bützows Bürgermeister Christian Grüschow (parteilos).
Tornado richtet Millionenschäden an
Auf etwa 40 Millionen Euro schätzt der Politiker die Gebäudeschäden, die der Wirbelsturm anrichtete. Das meiste sei von Versicherungen abgedeckt worden, sagt er: „Im Großen und Ganzen hat das gut funktioniert. Die waren meist kulant.“
Tausende Bäume sind kaputt
Ist in Bützow also wieder alles wie vor dem Tornado? Nicht ganz. Während die Schäden an den meisten Häusern zügig repariert werden konnten, ist der vernichtete Baumbestand kaum zu ersetzen.
Insbesondere der Rosengarten sei schwer in Mitleidenschaft gezogen worden, erklärt Grüschow. Die Sanierungsarbeiten sollen spätestens 2017 beginnen.
Der Bürgermeister schätzt, dass der Tornado Hunderte Bäume entwurzelte oder umknickte. Gemeindewehrführer Holger Gadinger meint gar: „Tausende Bäume sind kaputt.“ Dies sei gar nicht wieder gut zu machen: „Wie lange wächst so ein Baum? 150, 200 Jahre?“
Ein Ladeninhaber aus der Bützower Altstadt berichtet: „Windanfällig sind wir geworden. Wenn es jetzt ein wenig stürmischer ist, haben wir hier in der Stadt ganz andere Windstärken.“ Der Schutz der Bäume fehle. Seine Kosten seien alle von der Versicherung reguliert worden. Andere hätten aber nicht so viel Glück gehabt, erzählt er. Sie würden sich heute noch mit Versicherungen streiten.
Spendengelder haben geholfen
Geholfen haben den Bützowern aber nicht nur Versicherungen, sondern auch viele Einzelpersonen, Vereine und Firmen, erzählt Bürgermeister Grüschow. 400.000 Euro hätten sie gespendet. Hinzu kommen 210.000 Euro von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, um etwa die Stiftskirche wieder herzurichten.
Im Rahmen eines Soforthilfeprogramms stellte die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern direkt nach dem Sturm eine Million Euro zur Verfügung. Etwas über die Hälfte sei für Verdienstausfälle der ehrenamtlichen Helfer ausgegeben worden, sagt Christian Grüschow.
Die restliche Summe dürfe nun mit Zustimmung der Landesregierung für die Sanierung städtischer Gebäude genutzt werden. Bei diesen laufe noch die Schadensermittlung, er schätzt die Summe auf etwa 3,5 Millionen Euro. (mz/dpa)