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Tödlicher Krokodil-Angriff Tödlicher Krokodil-Angriff: Reiseleiter nach Tod einer Deutschen verurteilt

28.03.2003, 10:51
Kakadu Park Rangers (von links Andrew Wellings, Gary Lindner, Buck Sallow und Greg Ryan stehen am 23. Oktober 2002 im australischen Nationalpark neben einem gefangenen vier Meter langen Krokodil, das eine deutsche Touristin getötet hatte. (Foto: dpa)
Kakadu Park Rangers (von links Andrew Wellings, Gary Lindner, Buck Sallow und Greg Ryan stehen am 23. Oktober 2002 im australischen Nationalpark neben einem gefangenen vier Meter langen Krokodil, das eine deutsche Touristin getötet hatte. (Foto: dpa) AFP/epa

Sydney/dpa. - Fünf Monate nach dem tödlichen Krokodil-Angriff auf eine Deutsche in Australien ist ihr Reiseleiter wegen Fahrlässigkeit zu drei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Ein Gericht in Darwin sah es am Freitag als erwiesen an, dass der 46-Jährige ein nächtliches Bad der 25-Jährigen und weitere Urlauber in einem Fluss im nördlichen Kakadu-Nationalpark trotz Warnschildern nicht verhinderte. Er habe der Reisegruppe stattdessen versichert, dass das Gewässer sicher sei, weil auch Ureinwohner dort badeten.

Die junge Frau aus dem bayerischen Tutzing war von einem viereinhalb Meter langen Salzwasser-Krokodil angefallen, unter Wasser gezogen und getötet worden. Wildhüter erlegten am nächsten Tag das Reptil und entdeckten in dem Gewässer sieben weitere Krokodile. Die 25-Jährige und ihre Schwester waren wenige Tage zuvor nur knapp den verheerenden Bombenanschlägen auf der indonesischen Ferieninsel Bali entkommen, bei denen mehr als 200 Menschen getötet wurden.

Der Verurteilte, der seit 14 Jahren als Touristenführer arbeitete, zeigte sich nach dem Richterspruch noch immer erschüttert von dem Unglück. «Es ist weiterhin eine schreckliche Erfahrung. Ich fühle noch immer mit der Familie, die mit der Trauer leben muss.»

Der Kakadu-Nationalpark im äußersten Norden Australiens ist bekannt für seine Krokodile, die vielen Flüssen und Teichen ihren Namen geben. Bis zu der Attacke auf die Deutsche war aber jahrelang kein tödlicher Angriff auf Menschen mehr bekannt geworden.