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Tiere Tiere: Wo kommen die Fruchtfliegen so plötzlich her?

29.07.2012, 09:29

Bremen/DAPD. - Bei den Fliegen handelt es sich um Taufliegen. Sie werden auch Fruchtfliegen oder Obstfliegen genannt. Taufliegen heißen sie deswegen, weil diese Tiere in der freien Natur überwiegend morgens und abends unterwegs sind, also dann, wenn sich häufig Tau niederschlägt. Obstfliegen nennen wir sie auch, weil die Insekten faulende Früchte mögen oder sich in Flaschen sammeln, in denen noch ein kleiner Rest Saft ist.

Obstfliegen sind recht klein. Meist werden sie nur zwei Millimeter groß. Sie kommen fast überall vor. Leben können sie im Wald genauso wie bei uns in den Wohnungen oder im Keller. Sie tauchen dort auf, wo Früchte gelagert werden oder gären. Weltweit gibt es etwa 3.000 Arten. Rund 50 davon leben in Deutschland. Am bekanntesten ist die Art Drosophila melanogaster. Sie ist gelbbraun gefärbt und hat rote Augen.

Doch wie kommt es nun, dass die kleinen Fliegen im Sommer immer so plötzlich da sind? Kaum sind Bananen oder Äpfel im Haus, fliegen sie umher. Experten sagen, wir schleppen die kleinen Fliegen oftmals selbst herein. Sie kommen zum Beispiel mit dem Obst in unseren Einkaufstüten. Fruchtfliegen legen an Bananen oder Äpfeln nämlich kleine Eier ab. Rund 400 Stück gibt ein Weibchen innerhalb weniger Tage ab, wenn es für Nachwuchs sorgt. Aus den Eiern schlüpfen dann Larven. Nach wenigen Tagen schwirren die kleinen Fliegen daher durch unsere Küchen. Sie entwickeln sich recht schnell.

Die Larven finden auf dem Obst super Lebensbedingungen. Sie können sich von den faulenden Früchten ernähren. Sie mögen die Bakterien, die auf dem Obst sitzen. Bakterien sind kleine Lebewesen. Sie sorgen beispielsweise dafür, dass das Obst mit der Zeit gammelig wird. Je wärmer es gerade ist, desto schneller entwickeln sich die Mini-Fliegen. Ist es noch nicht so warm, dauert es etwa einen Monat, bis die Fliegen entstanden sind. Ist es so heiß wie in den vergangenen Tagen, also über 30 Grad warm, dann geht es viel schneller. Dann braucht es nur einige Tage, bis wir uns über die Fliegen ärgern. Im Sommer geht es deswegen oftmals ganz schnell, und die Fliegen begegnen uns zuhauf. Im Winter verziehen sie sich in Räume, in denen sie nicht erfrieren können. Sie harren dann beispielsweise im Keller oder in Obstlagern aus.

Die Menschen mögen es nicht, wenn sie die Fliegen in der Küche haben. Daher fragen sie sich, wie sie die Mini-Insekten wieder wegkriegen können. Manche raten, den Fliegen eine Falle zu stellen. Sie sagen beispielsweise, dass sie in einem Glas Essig, Apfelsaft, Wasser und Spüli zusammengemixt haben. Den Becher haben sie in die Nähe des Obstkorbes gestellt. Was das bringt? Der Essig und der Apfelsaft locken die Tiere an. Das Spülmittel nimmt dem Gemisch auf der Oberfläche die Spannung. Soll heißen, die Fliegen gehen unter, wenn sie dort landen. Das Wasser trägt sie nicht. Damit ertrinken sie und sammeln sich in dem Glas an.

Doch die Falle nutzt nur etwas, wenn auch geschaut wird, woher die Obstfliegen eigentlich kommen. Oftmals ist Obst schuld, das schon gammelig geworden ist. Es kann aber auch sein, dass die Insekten im Abfalleimer sitzen, der einfach mal geleert werden müsste. Mitunter aber kommen die Obstfliegen auch aus einem Blumentopf. Auch dort nisten sie sich ein.

Für Wissenschaftler sind die Obstfliegen übrigens sehr spannend. Sie haben sie ausführlich erforscht. Die Forscher haben festgestellt, dass die Gene der Fliegen den Genen von uns Menschen sehr ähnlich sind. Die Gene sind der Bauplan eines Körpers. Sie entscheiden darüber, ob eine Fliege braun oder schwarz, klein oder groß ist. Weil die Obstfliegen sich so rasant vermehren, sind sie für die Forscher spitze. Sie haben genug von ihnen, um mit ihnen zu arbeiten.