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Tiere Tiere: Dreibeiniger Tiger auf Sumatra entdeckt

04.07.2007, 14:22
Ein Tiger mit drei Beinen ist auf der indonesischen Insel Sumatra einer automatischen Fotokamera der Umweltstiftung World Wide Fund for Nature (WWF) vor die Linse gelaufen. (Foto: dpa)
Ein Tiger mit drei Beinen ist auf der indonesischen Insel Sumatra einer automatischen Fotokamera der Umweltstiftung World Wide Fund for Nature (WWF) vor die Linse gelaufen. (Foto: dpa) wwf

Frankfurt/Main/dpa. - Vier von der Kamera im indonesischen Nationalpark TessoNilo geschossene Fotos zeigten deutlich, dass dem Sumatratiger diePfote des rechten Vorderbeins fehle, berichtete der WWF Deutschlandam Mittwoch in Frankfurt am Main. Die Raubkatze war nach Vermutungender Umweltschützer zuvor in eine verbotene Falle geraten.

«Im November 2006 haben wir eine illegale Falle aufgespürt, in derwir ein Stück Tigerbein fanden», sagte WWF-Expertin NinaGriesshammer. «Offensichtlich hat sich dieser Tiger eine Pfoteabgebissen, um sich zu befreien.» Die Verletzung sei offenbar gutverheilt. Das Tier sei wohl genährt und wirke auf den Fotos gesund.

«Die Fallen bereiten uns zunehmend Sorgen», sagte Griesshammer.«Wenigstens in einem Nationalpark müssen bedrohte Tierarten einesichere Zuflucht haben.» Es bestehe außerdem die Gefahr, dass es zuernsten Konflikten durch verletzte Tiere komme. «Verkrüppelte oderkranke Tiger können nicht normal ihrer Beute nachstellen. Sie machensich stattdessen in Siedlungen über die leicht zu fangenden Nutztiereher und können, wenn ihnen dabei ein Mensch in die Quere kommt,natürlich auch für ihn gefährlich werden.»

Weniger als 400 Sumatratiger gibt es nach Darstellung derArtenschützer noch. Von allen Tiger-Unterarten seien Sumatratiger(Panthera tigris sumatrae) am stärksten bedroht. Sie kommenausschließlich auf der indonesischen Insel Sumatra vor, wo sie nachWWF-Angaben trotz internationaler Verbote von Wilderern gejagtwerden. Zugleich werde ihr Lebensraum immer kleiner, weil derDschungel von Landwirtschaft, Palmölplantagen und Holzplantagenzerstört werde. Der Bestand sei derart klein, dass der Tod jedesTieres einen riesigen Verlust darstelle. «Wir können es uns nichtleisten, auch nur einen Tiger an eine Falle zu verlieren», sagteGriesshammer.