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Landtag Thüringer SPD-Fraktionschef Matthias Hey an Krebs erkrankt

Die Nachricht von der Krebserkrankung des SPD-Fraktionschefs Matthias Hey bewegt etliche Landespolitiker, die ihm baldige Genesung wünschen. Hey begibt sich nun in weitere Behandlung - und mahnt zur Verantwortung bei den Haushaltsverhandlungen.

Von dpa Aktualisiert: 16.10.2023, 14:35
Matthias Hey (SPD), Fraktionsvorsitzender, spricht im Plenarsaal des Landtags.
Matthias Hey (SPD), Fraktionsvorsitzender, spricht im Plenarsaal des Landtags. Martin Schutt/dpa/Archivbild

Erfurt - Wegen einer Krebserkrankung tritt Thüringens SPD-Fraktionschef Matthias Hey in der Politik vorübergehend kürzer. Ihm seien während eines plötzlichen Klinikaufenthalts mehrere Tumore entfernt worden, teilte die Thüringer SPD-Fraktion am Montag mit. Hey werde sich in weitere Behandlung begeben und daher „nicht wie in gewohntem Maße am parlamentarischen Betrieb“ teilnehmen.

Matthias Hey ist seit 2014 Fraktionschef der Sozialdemokraten im Thüringer Landtag. Er war bei den Landtagswahlen 2014 und 2019 jeweils der einzige Sozialdemokrat, der ein Direktmandat holte. „Was mich beruhigt: Die Arbeit in meiner Vertretung weiß ich in guten Händen“, sagte Hey laut Mitteilung. Er habe sich bewusst dazu entschieden, „ganz offen mit diesem Thema umgehen“. Stellvertretender Thüringer SPD-Fraktionsvorsitzender ist der Abgeordnete Lutz Liebscher.

Hey erinnerte in der Mitteilung mit Blick auf die Haushaltsverhandlungen an die Verantwortung der beteiligten Abgeordneten. „Dieser Vergleich drängt sich auf: Ohne Gesundheit funktioniert für jeden von uns nichts, und ohne Haushalt auch nicht unser Land. Ich bin mir sicher, dass sich alle Demokraten im Landtag dieser Verantwortung bewusst sind und deshalb auch eine Verständigung mit der CDU möglich ist“, sagte der 53-Jährige.

Da Thüringen von einer Koalition ohne eigene Mehrheit im Parlament regiert wird, gelten die Verhandlungen zum Haushalt stets als besondere Herausforderung. Rot-Rot-Grün war in der Vergangenheit vom Abstimmverhalten der CDU abhängig. Bisher gelangen aber stets Kompromisse, Hey war immer maßgeblich an den Verhandlungen beteiligt.

Mehrere Thüringer Landespolitiker wünschten Hey baldige Genesung. CDU-Fraktionschef Mario Voigt bezeichnete Hey als leidenschaftlichen Parlamentarier. „Wir drücken die Daumen für einen guten Verlauf und eine erfolgreiche Behandlung - und hoffen auf seine baldige Rückkehr in den Thüringer Landtag“, sagte Voigt laut einer Mitteilung. Man bleibe mit seinen Kollegen in der SPD-Landtagsfraktion „im konstruktiven Austausch“.

Thomas Kemmerich, Chef der FDP-Gruppe im Thüringer Landtag, schrieb bei der Plattform X (vormals Twitter), er schätze Heys Fairness in politischen Debatten und hoffe auf seine baldige Rückkehr in den Thüringer Landtag.

Der frühere CDU-Fraktionschef Mike Mohring postete ebenfalls bei X den Hashtag #fightcancer und schrieb: „Von Herzen wünsche ich Ihnen alle Kraft für die weiteren Behandlungen und Therapien. Die Sie immer auszeichnende muntere Zuversicht möge Sie jetzt besonders begleiten.“ Mohring hatte mitten im Landtagswahlkampf 2019 selbst Krebs und machte die Erkrankung ebenfalls öffentlich.