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Kultur Thüringen feiert jüdische Kultur mit Konzerten und Lesungen

Die jüdisch-israelischen Kulturtage Thüringen gehen im März und April in ihre 33. Auflage. Von Gera bis Erfurt stehen mehr als 80 Veranstaltungen auf dem Programm.

Von dpa 12.02.2025, 15:06
Mehr als 80 Veranstaltungen sind für die diesjährige Auflage geplant.
Mehr als 80 Veranstaltungen sind für die diesjährige Auflage geplant. Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Erfurt - 85 Veranstaltungen in 16 Städten und Kommunen: Mit Konzerten, Ausstellungen, Vorträgen, Lesungen und Filmvorführungen werden in Thüringen die 33. jüdisch-israelischen Kulturtage gefeiert. Eröffnet werden die Kulturtage am 19. März mit „Hadar Maoz und Band“ in Gera. Die Künstlerin vereint traditionelle Musik aus Zentralasien mit Groove und Blues. Bis zum 10. April sind nach Angaben der Organisatoren in verschiedenen Regionen Thüringens zahlreiche Veranstaltungen geplant. 

Nach Angaben des Festivalleiters Johannes Gräßer könnten die Kulturtage für viele Menschen ein Anlass sein, sich ein eigenes Bild von Israel zu machen - etwa durch Begegnungen mit jüdisch-israelischen Künstlern. „Es wird so viel polarisiert“, sagte Gräßer. Die meisten Menschen entschieden sich für das eine oder das andere Israel-Bild. Das werde aber dem Facettenreichtum des israelischen oder jüdischen Lebens nicht gerecht. 

Judentum prägt das Leben im Freistaat

Vor Beginn der jüdisch-israelischen Kulturtage unterstreicht der Vorsitzende der jüdischen Landesgemeinde, Reinhard Schramm, wie sehr das Judentum seit neun Jahrhunderten zum Leben im Freistaat gehört – trotz des zuletzt auch in Thüringen wieder zunehmenden Antisemitismus. „Thüringen ist – auch politisch gesehen – besser als sein Ruf“, sagte Schramm in Erfurt bei der Vorstellung des Festivalprogramms. „Thüringen ist nicht Höcke.“ 

Am Rande der Vorstellung des Programms forderte Schramm, in Thüringen müsse auch unter der neu gebildeten Brombeer-Regierung wieder ein Beauftragter für die Bekämpfung des Antisemitismus ernannt werden. „Den sollte es geben, unabhängig davon, welche Partei die Regierung führt“, sagte Schramm. Thüringens Kulturminister Christian Tischner (CDU) kündigte an, die Landesregierung werde einen solchen Beauftragten benennen. Wen genau, sei aber noch unklar.