Theater in Not Theater Plauen-Zwickau vor Einschnitten - Petition gestartet
Das Theater Plauen-Zwickau steht vor einem immensen Finanzloch. 2025 könnte gar das Aus drohen, heißt es in einer Petition. Sie nimmt die Gesellschafter in die Pflicht, aber auch das Land.
Zwickau - Angesichts eines Millionendefizits im kommenden Jahr droht dem Theater Plauen-Zwickau ein Aderlass beim Personal bis hin zur Streichung einer ganzen Sparte. Entsprechende Abbauszenarien würden derzeit von den Gesellschaftern auf Basis eines externen Gutachtens erwogen, sagte Generalintendant Dirk Löschner. „Das gibt uns Anlass zu großer Sorge.“ Die Fördervereine der beiden Häuser haben nun eine Petition gestartet.
Sie fordern, die Finanzierung des Theaters ohne Einschränkungen für die kommenden beiden Jahre zu sichern. Auch an das Land und den Kulturraum Vogtland-Zwickau wird appelliert, ihre Zuschüsse zu erhöhen. Andernfalls drohe das Aus.
Das Theater finanziert sich durch Geld von den Gesellschaftern - die Städte Plauen und Zwickau - dem Land und dem Kulturraum Vogtland-Zwickau sowie durch eigene Einnahmen wie Eintrittsgelder. Aktuell hat es rund 300 Mitarbeiter. Sie bestreiten Oper, Schauspiel, Ballett, Orchester und die Jugendsparte „Jupz!“ in beiden Städten. Doch 2025 steht das Haus vor einem Defizit von 3,3 Millionen Euro, von einer drohenden Zahlungsunfähigkeit ist gar die Rede.
Theaterleitung: Kapazitäten sind ausgeschöpft
Seit der Fusion beider Häuser seien bereits viele Einsparungen umgesetzt worden, betonte Geschäftsführerin Sandra Kaiser. Dazu gehöre der Abbau etlicher Stellen. Nun sei man jedoch am unteren Limit angekommen, und die Kapazitäten seien ausgeschöpft. Der neue Kostenaufwuchs liege vor allem an den Tariferhöhungen. Rund 80 Prozent der Ausgaben seien Personalkosten.
Um gegenzusteuern werden bereits etliche Einsparungen vorbereitet. So werde es in der neuen Spielzeit drei große Produktionen weniger geben, erläuterte Löschner. Zudem würden die Theaterbälle ausgesetzt und die philharmonischen Konzerte im Zwickauer Gewandhaus statt in der Neuen Welt aufgeführt. Das spare Mietkosten, werde aber auch weniger Einnahmen bringen. Denn im Gewandhaus stünden nur halb so viele Plätze zur Verfügung. Das Sparvolumen durch diese Maßnahmen wurde auf etwa eine halbe Million Euro beziffert.
Unruhe in der Belegschaft
„Die Unruhe und die Enttäuschung in der Belegschaft sind groß“, sagte Betriebsratschef Marcus Sandmann nach einer Vollversammlung. Das Theater selbst habe in den vergangenen Jahren seine Hausaufgaben gemacht. „Wir sind das Herz der Stadt.“ Jetzt zu sparen und den Kollegen das Geld zu verwehren, das sie verdienten, sei inakzeptabel.