Techno-Umzug Techno-Umzug: Love Parade: Tanzen die Raver bald in Leipzig?

Berlin/Hamburg/dpa. - Nach der Absage der Love Parade für diesen Sommer in Berlin interessieren sich nach Angaben der Veranstalter andere deutsche Großstädte für die Ausrichtung der weltweit größten Techno-Party. Es habe erste Anfragen aus Städten wie Hamburg, München und Leipzig gegeben, sagte die Sprecherin der Love Parade Berlin GmbH, Sünje von Ahn, am Freitag. Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust (CDU) sprach von einem «interessanten Vorschlag», die Love Parade eventuell in die Hansestadt zu verlegen. Die Technofans könnten jedoch frühestens 2005 erstmals an einem neuen Standort tanzen, erklärte die Love-Parade-Sprecherin.
Offizielle Angebote der Städte lägen aber noch nicht vor, sagte Parade-Sprecherin von Ahn. Köln kann sich vorstellen, dass die Love Parade am Rhein in einem etwas kleineren Rahmen gefeiert wird. «Die ganze Love Parade nach Köln zu holen, wäre für uns nicht denkbar», meinte ein Sprecher der Stadt. Teile des Techno-Spektakels könnten aber in Großveranstaltungen wie den Christopher Street Day oder das Ringfest integriert werden. Köln stellte allerdings klar, dass die Stadt «keine finanzielle Unterstützung in größerer Höhe» für die Techno-Parade anbieten könne.
Den Love-Parade-Machern fehlen für das ursprünglich am 10. Juli in Berlin geplante Raver-Spektakel 700 000 Euro. Von Beust bezeichnete den Umzugsvorschlag als «kreativ». Allerdings müssten zunächst die Kosten geprüft werden ebenso wie die «Zumutbarkeit» für die Bevölkerung. Auch müsse die Frage nach dem volkswirtschaftlichen Nutzen gestellt werden.
Dresden hat kein großes Interesse an einer Ausrichtung der Love Parade. Wenn einzelne Fraktionen im Kommunalparlament das wünschten, müssten sie den Vorschlag in den Stadtrat einbringen, sagte Stadtsprecher Gerd Künzel. Damit reagierte er auf eine Idee aus den Reihen der Liberalen. Nach Aussagen von Künzel würde die FDP dann sicherlich auch ein Finanzierungskonzept einreichen.
«Für uns stellt sich die Frage derzeit nicht», sagte eine Sprecherin der Stadt Stuttgart. Bevor sich die Stadt mit dieser Frage beschäftige, müsse die Entscheidung des Berliner Senats abgewartet werden. «Für uns ist das momentan kein Thema», hieß es auch bei der Düsseldorfer Stadtverwaltung.
Eigentlich wollten die Parade-Macher in Berlin bleiben, wenn jedoch die Angebote anderer Städte gut seien, müsse neu überlegt werden, sagte von Ahn. Der Berliner Senat prüfe derzeit Möglichkeiten, die Parade finanziell zu unterstützen», sagte von Ahn. Mit einem Ergebnis der neuerlichen Verhandlungen sei aber nicht vor Ende nächster Woche zu rechnen, wenn auch Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) wieder aus dem Urlaub zurück sei.