Südkorea Südkorea: Früher Hilferuf aus dem abstürzenden Flugzeug

Seoul/dpa. - «Ich saß nicht aufrecht, sondern hielt meinen Kopf nach unten,weil ich benommen war», beschreibt die 65-jährige Passagierin KangMal Sae aus Südkorea die Momente kurz vor dem Aufprall in der Nähedes internationalen Gimhae Flughafens von Busan. Ein andererÜberlebender des Flugs CCA 129 wurde von den Rettungsmannschaften auseinem Baum geborgen.
Der Südkoreaner Lee Kang Dae setzte nach Berichten einerchinesischen Internet-Seite zehn Minuten vor dem Absturz einenHilferuf ab. Er rief ein lokales Reisebüro an und forderte dieBereitstellung von Rettungsdiensten. Er warnte davor, dass dieMaschine in Schwierigkeiten sei und abzustürzen drohte.
Rettungsmannschaften arbeiteten mit Schaufeln und Zangen an derAbsturzstelle, um die Leichen unter den Trümmer zu bergen und nachweiteren Überlebenden zu suchen. Vorläufigen Angaben zufolge starbenmindestens 115 Menschen. Mehr als 4000 Menschen, darunterFeuerwehrleute, Soldaten und Polizeibeamte, beteiligten sich an derBergung. Rutschiges Gelände und schlechtes Wetter erschwerten dieArbeit. Die Trümmer der in mehrere Teile zerbrochenen Maschine lagenweit verstreut in dem unwegsamen Gelände. Wrackteile standen inFlammen.
Befürchtungen wurden laut, dass das Unglück Touristen aus Chinaabschrecken könnte. Der Absturz ereignete sich kurz vor dem Beginnder Fußball-WM in Südkorea am 31. Mai. Die Organisatoren erwartenZehntausende von Touristen aus China, dessen Nationalmannschaft dieerst Runde im Süden der koreanischen Halbinsel bestreiten wird.
Der Absturz trifft Air China zu einem Zeitpunkt, in dem dieFluglinie sich auf mögliche Abkommen mit Strategiepartnernvorbereitet. Wegen der engen Zusammenarbeit mit der Lufthansa giltdie Gesellschaft als künftiger Partner innerhalb der Star Alliance.Nach Angaben von Air China war es der erste Absturz in derFirmengeschichte.
