Astronomie Suche nach Asteroiden-Resten: Profis aus den USA erwartet
Nach dem Absturz eines Asteroiden über dem Nordosten Deutschlands haben sich viele Menschen im Havelland auf die Suche nach Überresten gemacht.
Berlin - Nachdem ein winziger Asteroid in der Nacht zum Sonntag in der Nähe von Berlin verglüht ist, sind Meteoritensucher auf den Feldern bei Nennhausen (Havelland) unterwegs.
„Dadurch, dass das Fallgebiet sehr groß ist und die Berechnungen ungenau, sucht man wortwörtlich die Nadel im Heuhaufen. Sobald es erste Funde gibt, können wir das Suchgebiet eingrenzen und die Berechnungen verfeinern“, teilte Andreas Möller vom Verein Arbeitskreis Meteore am Montag der Deutschen Presse-Agentur mit.
Auch Mitarbeiter des Berliner Naturkundemuseums und Privatleute hatten sich bereits auf die Suche gemacht. „Es sind auch professionelle Meteoritensucher aus den USA bereits auf dem Weg nach Deutschland“, so Möller.
Das Gebiet bestehe aus großen Feldern, die noch leicht mit Schnee bedeckt waren, der aber aktuell abgeschmolzen sei. „Das ist das ideale Suchgebiet. Die Felder sind nicht gepflügt und die Vegetation sehr niedrig“, erklärte Möller. „Die Woche über sind wir wieder unterwegs und werden die Felder systematisch absuchen“, ergänzte er.
Monika Staesche vom Vorstand der Stiftung Planetarium Berlin schätzt die Suche als nicht einfach ein. Zum einen sei noch gar nicht klar, aus welchem Material die Teile bestehen. Sie könnten demnach Steinchen ähneln oder auch Kohlestücken. Am leichtesten wäre die Suche demnach, wenn die Meteoriten aus Eisen bestehen, denn dann lassen sie sich mit einem Metalldetektor aufspüren.
„Man kann nach einem ganzen Rang an Steinchen suchen, die vielleicht einen oder einen halben Zentimeter, vielleicht auch kleiner sind“, sagte sie.
Lutz Hecht vom Museum für Naturkunde Berlin - dem Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung sagte, man könne eventuell auch Stücke finden, die einen halben Meter groß sind. Die Größe variiere stark.
Die Asteroidenüberwachung der US-Raumfahrtagentur Nasa hatte den Feuerball vorab korrekt für 1.32 Uhr Sonntagfrüh bei Nennhausen westlich von Berlin angekündigt. In sozialen Medien kursierten anschließend zahlreiche Bilder und Videos. Demnach war der Feuerball selbst noch in Leipzig und Prag zu sehen. Der Himmelskörper wird als 2024 BX1 geführt.
Das Amt Nennhausen erhofft sich unterdessen, dass die Region nun bekannter wird und mehr Touristen kommen, vor allem in den Sommermonaten, wie eine Sprecherin mitteilte.