Wetter Sturm an der Nordseeküste: Insel-Fähren fallen teils aus
Emden - Ein Herbststurm und höhere Wasserstände an der Nordsee bringen die Fahrpläne von Fähren zu mehreren Ostfriesischen Inseln durcheinander. Fährgesellschaften für die Inseln Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge meldeten bereits am Donnerstag erste Änderungen. Für Freitag werden viele Abfahrten wegen des Sturmtiefs gestrichen. Der Fährverkehr von und nach Wangerooge sowie von und nach Spiekeroog soll komplett eingestellt werden.
„Der Wind bleibt kräftig, besonders in Ostfriesland und auf Helgoland“, sagte Karsten Kürbis, Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD), in Hamburg mit Blick auf den Freitag. Dann seien tagsüber an der Nordseeküste orkanartige Böen der Stärke 11 mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 110 Stundenkilometern möglich. Im Binnenland soll der Wind weniger kräftig wehen.
In Niedersachsen erwarteten Experten des Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz für Donnerstag und Freitag kleinere Sturmfluten infolge des kräftigen Nordwestwindes. So sollte etwa das Hochwasser am Freitagmorgen bis zu eindreiviertel Meter höher auflaufen als das mittlere Tidehochwasser.
Bereits am Donnerstag gab es an der Nordseeküste Sturmböen der Stärke 9 mit Windgeschwindigkeiten bis 85 Stundenkilometern. „Das ist ein normaler Herbststurm“, sagte Kürbis. Auf dem Brocken, dem höchsten Berg in Norddeutschland, wurden am Donnerstag nach DWD-Angaben orkanartige Böen der Windstärke 11 gemessen. Die Schmalspurbahnen sagten deshalb Fahrten zwischen Schierke und dem Brocken ab.
In der Nacht zum Freitag gebe es im Harz zudem ein „erstes winterliches Intermezzo“, sagte Meteorologe Kürbis. Dann soll die Schneefallgrenze auf etwa 600 Meter sinken und wenige Zentimeter Neuschnee fallen.