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Studie Studie: Hormone im Sperma heben die Stimmung von Frauen

26.06.2002, 17:33

London/dpa. - Sperma macht glücklich: Frauen, deren Partner keinKondom benutzen, haben einer US-Studie zufolge besonders gute Laune.Grund seien vermutlich Hormone, die mit der Samenflüssigkeit in denKörper der Frau gelangten, berichtet das britische Magazin «NewScientist» (Nr. 2349, S. 5) in seiner kommenden Ausgabe.

«Ich möchte unterstreichen, dass wir die Leute nicht vomKondomgebrauch abhalten wollen», sagte Studienleiter Gordon Gallupvon der State University in New York dem Magazin. «Sicherlich würdeneine unerwünschte Schwangerschaft oder eine durch Sex übertrageneKrankheit alle vorteilhaften psychologischen Effekte mehr alsaufheben.»

Das Team hatte 293 Studentinnen befragt, ob und wie oft ihrePartner mit Kondomen verhüten. Zugleich erfassten die Forscher dieStimmung der Befragten mit Hilfe eines Standardfragebogens.

Frauen, deren Partner nie Kondome nutzen, waren laut Studie ambesten gestimmt, weit besser als Frauen deren Partner gelegentlich,gewöhnlich oder immer Kondome verwenden.

Je mehr Zeit seit dem letzten Sex vergangenen sei, destoschlechter sei die Stimmung der Frauen, deren Partner nie oder nurgelegentlich mit Kondomen verhüten. Dies spreche für die Theorie,dass Sperma Hormone in den Körper bringt, erklärte das Magazin. Dennder Zeitraum seit dem letzten Sex spiele bei Paaren, die gewöhnlichoder immer Kondome nutzten, keine Rolle. Frauen dieser Paare hättenzudem häufiger depressive Verstimmungen. Eine weitereunveröffentlichte Studie mit 700 Frauen habe die Ergebnissemittlerweile bestätigt, sagte Gallup dem Magazin.

Sperma enthält laut Gallup eine Reihe von Hormonen, die dieStimmung beeinflussen, wie Testosteron, Östrogene, das Follikelstimulierende Hormon und Prolactin. Einige davon hätten im Blut derFrauen nach dem Sex ohne Kondom nachgewiesen werden können. Gallupnimmt an, das Oralsex einen ähnlichen Effekt hat.

Die Forscher hatten nach eigenen Angaben andere Faktoren wie dieHäufigkeit von Sex oder die Persönlichkeitsstruktur der Frauenausgeschlossen. Es habe auch keinen Einfluss gehabt, wie fest dieBindung zum Partner war. Die Ergebnisse sollen im Journal «Archivesof Sexual Behavior» vorgestellt werden.

Es ist fraglich, ob die Anti-Baby-Pille eine Alternative ist. Auchsie kann zu psychischen Störungen führen.