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Streit um Ex-«Superstar» Streit um Ex-«Superstar»: DSDS geht unter ungünstigen Vorzeichen in die letzte Runde

Von Nathalie Waehlisch und Nina Jerzy 27.04.2007, 15:28
Martin Stosch (l.) und Max Buskohl stehen bei der Durchlaufprobe des RTL-Gesangwettbewerbs «Deutschland sucht den Superstar» (DSDS) am 21. April in Köln auf der Bühne. (Foto: dpa)
Martin Stosch (l.) und Max Buskohl stehen bei der Durchlaufprobe des RTL-Gesangwettbewerbs «Deutschland sucht den Superstar» (DSDS) am 21. April in Köln auf der Bühne. (Foto: dpa) dpa

Berlin/ddp. - In seiner Sendung «TV total» verglich er am Donnerstagabendden Sender RTL mit der Terrorgruppe RAF. Eingeblendet wurde ein Bildmit dem Konterfei des 18-Jährigen Buskohl, das die Erpresserfotos vondem entführten und später ermordeten ArbeitgeberpräsidentenHanns-Martin Schleyer nachahmt. Der Schriftzug «RAF» war durch dasLogo des Kölner Senders ersetzt. Darunter prangte der Spruch «Seit196 Tagen Gefangener von R.T.L.». Raab verteidigte am Freitag dieAktion.

Er habe nicht die RAF-Opfer diffamiert, er kritisiere dieKnebelverträge von RTL, sagte er. Er könne sich auch nichtvorstellen, dass jemand, der die Sendung gesehen habe, das andersinterpretiere. «Jede andere Unterstellung ist absurd», sagte Raab.

Ein ProSieben-Sprecher sagte am Freitag, Beschwerden vonZuschauerseite habe es bisher nicht gegeben. Der Sender habe momentannoch keinen Grund gesehen, sich dazu zu äußern, fügte er hinzu.

Eine RTL-Sprecherin sagte zu dem RAF-Vergleich: «Wir bleiben dagelassen.» Der Sender bedanke sich bei Raab für die Werbeaktion für«Deutschland sucht den Superstar» und beglückwünsche ihn im Gegenzugdazu, seine Quoten dank «DSDS» verbessert zu haben.

Raab sagte in der Sendung, dieses «erschreckende» Bild sei ihm vonRTL zugespielt worden. Sein Publikum skandierte «Freiheit für MaxBuskohl» und schwenkte Schilder («Stell Dir vor, es ist DSDS undkeiner ruft an», «Max hui - RTL pfui»).

Zugleich kündigte der Moderator für die «DSDS»-Show amSamstagabend eine «Riesenaktion» an. «Wir haben fast alle» Tickets,sagte er. Zunächst war von 120 Karten die Rede gewesen. Raab zeigtesich zuversichtlich, dass sich RTL durch die «friedlicheDemonstration» am Wochenende «erweichen« lasse. Er fügte hinzu,möglicherweise sei «DSDS»-Juror Dieter Bohlen auch deshalb «sosauer», weil er bei ProSieben mit einem «lebenslangenAuftrittsverbot» belegt sei.

Die RTL-Sprecherin betrachtete die Ankündigung hingegen alsScherz. Die 1200 Karten für die Show seien schon längst verkauft.

Der Streit war entbrannt, nachdem RTL dem ehemaligen Kandidatenseiner Castingshow einen Auftritt in Raabs Sendung mit Verweis aufvertragliche Verpflichtungen untersagt hatte. Buskohl, der als Rockerunter den Kandidaten galt, war noch am vergangenen Samstag von denZuschauern ins «DSDS»-Halbfinale gewählt worden, das an diesemSamstag stattfindet. Am Montag teilte der Sender mit, dass der Sängernach Differenzen aus der Show ausgestiegen sei.

Nach eigenen Worten wollte er weiter seine eigenen Musik mitseiner Band machen. Der Sender betonte seinerseits, gesucht werde einSolokünstler. Daraufhin kam es zu der Trennung. Nachgerückt insHalbfinale ist der 16-jährige Martin Stosch, der in der vergangenenSendung die wenigsten Zuschauerstimmen bekommen hatte und eigentlichausgeschieden war.